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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0079

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56

OBERAMT HAIGERLOCH.

BITTELBRONN.

farrdorf, 70,9 km nordwestlich von Sigmaringen und 18,8 km west-

JL lieh von Hechingen, gehörte stets zur Herrschaft Haigerloch, kam
aber 1392 als Pfand an die von Weitingen und 1436 an Heinrich von
Stoffeln. Die Herleitung des Namens ist nicht vollständig klar, indem
der Hinweis auf einen Personennamen Beutel, Büttel vom ahd. Putilo
(vergl. Buck) nicht genügt. Früher Filial von Weildorf, wurde Bittelbronn
erst vor wenigen Jahren eigene Pfarrei.

Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Klemens geweiht, wurde 1786
erbaut und bietet nichts Erwähnenswertes.

Auf der Bühne eine nicht mehr gebrauchte schmiedeeiserne Kirchen-
uhr aus dem 17. Jahrhundert.

farrdorf, 78,6 km nordwestlich von Sigmaringen und 16,5 km nord-

JL westlich von Hechingen. Ein Perahtlant schenkt 816 alle seine
Besitzungen in villa Tatinse dem Kloster St. Gallen. Von hier gelangte
Dettensee durch Kauf an die Grafen von Neuenbürg, in deren Besitz es
blieb bis zum Aussterben der Familie am Ende des 16. Jahrhunderts. Im
Jahre 1595 erwarb Graf Christof von Hohenzollern-Haigerloch Dettensee.
Schon im folgenden Jahre ward es mit Wiederkaufsrecht an Wildhans
von Neuneck verkauft, von dem es die Brüder Christof und Karl von
Hohenzollern-Haigerloch 1620 erwarben. Fürst Meinrad von Hohen-
zollern-Sigmaringen trat 1638 Dorf und Schloss, welches Graf Karl von
Hohenzollern-Haigerloch seiner Gemahlin Rosamunde für deren Morgen-
gabe 1631 verschrieben hatte, und das von dieser sodann an ihren zweiten
Gemahl Keller von Schlaitheim vererbt worden war, an den Genannten
ab. Freiherr Keller von Schlaitheim verkaufte 1715 Dorf und Schloss dem
Stifte Muri, von dem es 1803 abermals an das Haus Hohenzollern fiel.
In kirchlicher Beziehung gehörte Dettensee, das nur eine Schlosskaplanei
besass, als Filial teils nach Nordstetten (Württemberg), teils nach Empfingen
bis 1790, wo es zur Pfarrei erhoben wurde.

.Chor und Turm der katholischen Pfarrkirche ad St. Cyriacum sind
spätgotisch, während das kleine, schmucklose Langhaus einer späteren
Zeit angehört. Auf dem Thürsturz die Jahreszahl 1783.

— Das in drei Seiten des Achtecks geschlossene Chor hat ein schönes
Stirngewölbe, in dessen Schlusssteinen figürliche Darstellungen angebracht

DETTENSEE.
 
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