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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0245

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EINHART.

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rechteckiger Turm von 8,20 auf 8,70 m äusserer Breite. An den Ecken
kräftige Bossenquadern. Der rundbogige Eingang, etwa 5 m über dem
Boden, führt in einen mit kräftigem Tonnengewölbe geschlossenen Raum.
Ein Aufgang ist von hier aus in der westlichen Mauer ausgespart. Oben
ist der Turm ganz mit Gesträuchen bewachsen. Sonst ist von der Burg
nur noch eine vom Turme ostwärts laufende Mauer in Kleinverband er-
halten. — L.

Im Donauthale, unweit Dietfurt, auf dem linken Ufer des Flusses Burgreste
zeigen sich noch wenige Reste einer ehemaligen Burg Gebrochen-
Gutenstein.

Auf dem östlich von Dietfurt gelegenen runden Bergkopf ,,Reiher- Wallburg
wäldle", Gebrochen - Gutenstein gegenüber, liegt eine interessante
Wallburg.

Bei Dietfurt läuft westlich, dicht bei dem kleinen Ort, die Grenze des Eiszeit
Rheinthalgletschers vorbei.

'farrdorf, südöstlich 17,0 km von Sigmaringen und 70,6 km von Hech- Allgemeines

-L ingen, am rechten Ufer der Ostrach, ist ein älterer Ort, um dessen
Hoheitsrechte sich eine Anzahl adeliger Besitzer stritten. Von 1254 an
heisst es Inhari, in dem Hart, in dem Walde. Die hohe Gerichtsbarkeit
nahm die Grafschaft Scheer in Anspruch. Als Grundherren erscheinen
im 16. Jahrhundert die Gremiich von Jungingen und Hasenweiler. Von
diesen kamen Besitzungen und Gerechtsame 1591 um 20000 Gulden an
das Hochstift Konstanz, welches 1603 alle seine Rechte an das Kloster
Salem um 25000 Gulden abtrat. Seit dieser Zeit gehörte es zur Herr-
schaft Ostrach und fiel mit dieser 1803 durch die Säkularisation an das
fürstliche Haus Thum und Taxis, während die Landeshoheit 1806 an
Hohenzollern überging.

— Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Nikolaus geweiht, liegt, rings Pfarrkirche
von dem mit einer Mauer eingeschlossenen Friedhof umgeben, auf einem
mässigen Hügel in hübscher Lage. Das barocke Langhaus stammt von
1717 und zeigt keine bemerkenswerte Gliederung. Das Chor, welches
wie der Turm noch von dem ehemaligen spätgotischen Bau herrührt, ist
im halben Achteck geschlossen, zeigt schöne Verhältnisse und hat ein
Sterngewölbe, im Halbkreis mit Stichkappen über den Fenstern. Die ein-
fach profilierten ziemlich dünnen Rippen verlaufen in der Wand ohne
Konsolen. Die drei Schlusssteine im Dreipass haben derbe Skulpturen.
Aus den hohen Fenstern ist das ehemals darin befindliche Masswerk,
wahrscheinlich beim Neubau 1717, herausgebrochen. An der Nordwand

EINHART.
 
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