Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0331

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
UNTERSCHMEIHEN. VILSINGEN.

2QI

Mittelschiff hat Tonnengewölbe mit je zwei Okuli als Oberlichter; es öffnet
sich nach Süden zu in zwei Rundarkaden mit abgefassten Kanten, die
auf einem sehr schweren rektangulären Pfeiler ruhen. Nach Norden zu
nur eine Arkade. Die Abseiten haben ebenfalls Tonnengewölbe und
ziemlich hohe rundbogige Fenster mit unprofilierter Leibung, ob noch
romanisch? Der aus drei Seiten des Achtecks geschlossene Chor hat
ein sechsteiliges Gratgewölbe, zwei rundbogige Fenster und zwei runde
Okuli. Kleiner Dachreiter; die Fassade hat ein einfaches Rundportal.
Man ist versucht, die Kapelle wenigstens in der Gründung noch für ro-
manisch zu halten."

Etwa 2 km oberhalb Thiergarten liegen die Ruinen der Burg Falken- Ruine Falken-
stein. Im Jahre 1472 empfängt Hans von Bubenhofen von Graf Sigis-
mund von Lupfen als Lehen der Landgrafschaft Stühlingen „Valcken-
stain", die Feste an der Donau, die obere Burg und das Burgstall daselbst,
nachdem es vorher schon die von Magenbuch und Werner von Zimmern
in gleicher Eigenschaft inne gehabt.

UNTERSCHMEIHEN.

Filialdorf, an der Schmeie, 6,5 km westlich von Sigmaringen, 45,2 km
südöstlich von Hechingen, das in geschichtlicher Beziehung mit Ober-
schmeihen zusammengeht, besitzt eine ganz einfache katholische Kapelle, Kapelle
der hl. Anna geweiht, Zopfbau. Auf dem hübschen Barockaltar ein Öl-
bild aus dem vorigen Jahrhundert, die hl. Familie darstellend, in ge-
schnitztem Holzrahmen (Barock).

Die Glocken sind neu. Glocken
Am Nodus des silber-vergoldeten Kelches, Rokoko, die Buchstaben Kelch
J. C. P. und G. Ä. C.

VILSINGEN.

Pfarrdorf, 6,7 km südwestlich von Sigmaringen, 60,3 km südöstlich von Allgemeines
Hechingen, ist einer der ältesten Orte Hohenzollerns und wird schon
793 erwähnt als Filisninga; 817 heisst es villa Filisininga. Im Jahre 875
wird sogar schon einer Kirche hier Erwähnung gethan. Prähistorische
Funde deuten auf noch ältere Ansiedelung und geben Anhalt für den
Namen, den man vom ahd. filis, Fels, ableitet, wonach Filsininga als ze
den Filisiningun, zu den Felsenbewohnern zu erklären sei, doch spricht
 
Annotationen