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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0067

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OBERAMT GAMMERTINGEN.

solcher Kreuzsteine, einige mit dem Wappen der Stadt, einem fliegenden
Kreuz, früher mehrere auf der Gemarkung Trochtelfingen und zwar nahe
bei der Stadt. Ahnliche Steinkreuze sind ausserdem noch vorhanden an
der Friedhofkapelle und am Wege nach Steinhilben. Über die Deutung
dieser Kreuzsteine verweise ich auf das bei Melchingen Gesagte.
Grabhügel Ausserordentlich reich an Grabhügeln war die Hochebene der Haid.

Weitaus die Mehrzahl derselben ist schon ausgegraben, und die reichen
Funde sind teilweise nach Stuttgart, auf den Lichtenstein und nach Sig-
maringen gekommen.*) Immer sind aber noch ununtersuchte oder nicht
gründlich untersuchte Hügel vorhanden. Auffallend ist eine Stelle un-
weit der Haidkapelle bei einer Hübe oder vielleicht auch Mardelle. Hier
. finden sich sehr viele Schlacken mit Spuren von Bronze und Eisen. Auch
Scherben sind an derselben Stelle vorhanden. Sollten wir es hier mit
einer der so seltenen Schmelzstätten oder dem Orte einer sonstigen in-
dustriellen Thätigkeit zu thun haben? Es ist auffallend, dass bis jetzt
noch keine besonderen römischen Funde gemacht und keine Reihengräber
in oder bei Trochtelfmgen aufgedeckt wurden.
Römerstrasse Eine Römerstrasse läuft durch den oberen Ort als Verbindungsweg

zwischen der Römerstrasse Inneringen - Steinhilben und Stetten unter
Holstein.

VERINGENDORF.

Allgemeines X)farrdorf im Lauchertthal, 10,3 km nördlich von Sigmaringen und
X 43,3 km südöstlich von Hechingen, ein sehr alter Ort, der schon
1171 als Veringin genannt wird. Im Jahre 1181 heisst er Veringen, 1211
(actum in ecclesia in) Veringin, 1238 (plebanus et viceplebanus in) Veringen,
1265 zum erstenmale Verindorf (Ulricus de), 1272 Veringen inferioris,
1275 Veringen. Der Name hat denselben Ursprung wie Veringenstadt,
worauf ich auch bezüglich der Geschichte des Dorfes verweise, da es
mit der gleichnamigen Stadt dieselben oder doch fast ganz die gleichen
Schicksale teilte.

Pfarrkirche - Die katholische Pfarrkirche St. Michaelis Arch., anmutig im dicht-

belaubten alten Friedhof gelegen, ist eines der ältesten und interessan-
testen Bauwerke des Landes.

Trotz mehrfacher Umbauten lässt sich die früheste Anlage in den
noch bestehenden Teilen mit ziemlicher Sicherheit erkennen. Der ursprüng-
liche Bau, von dem noch ein Teil des Chors und die dasselbe flankieren-
den Türme erhalten sind, war eine romanische, dreischiffige Basilika von

*) Julius v. Föhr, Hügelgräber auf der schwäbischen Alb. 1892. Lindenschmit a. a. O. S. 209.
 
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