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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0194

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STEIN. STEINHOFEN.

161

STEIN.

Pfarrdorf, 55,6 km nordwestlich von Sigmaringen und in derselben Allgemeines
Richtung 3,5 km von Hechingen entfernt, ist ein alter Ort, der schon
zu Anfang des 15. Jahrhunderts (1404) den Namen zu einem kleinen Amts-
bezirk (Steinerner Amt) gab, zu dem noch Bechtoldsweiler und Sickingen
gehörten. Es gehörte stets zur Grafschaft Zollern. Im 13. Jahrhundert
besitzt es schon eine Kirche mit einem Rektor. Sein Name erklärt sich
aus der örtlichen Lage an und auf einem Berge. Die Starzel durchfliesst
in steinigem, tiefem Bett den Ort.

Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Marcus Evangelisten geweiht, Kirche
ist ein gewöhnlicher Bau von 1832. In dem Turme, Dachreiter, befinden
sich drei Glocken, von denen die grösste ohne Aufschrift ist. Die zweite Glocken
Glocke zeigt in gotischen Majuskeln: Sanctvs . Johannes . Marcos . Lvcas .
Mathevs. Dritte Glocke: Ad honor. S. Simonis. Apostoli. Christian Neubert
'joss mich Ludwigsburg. Anno 1762.

Ein Kelch, Silber, vergoldet. Fuss und Kupa ziemlich reich orna- Kirchliche
mentiert. Auf dem hohen getriebenen Fuss ein silbernes Medaillon mit Geräte
einem Allianzwappen: Rechts eine Wage mit einer aus dem Wagebalken
herauswachsenden Blume, links ein Rad. Der Gesamtschild überragt von
einer Krone, in deren Reif die lateinischen Buchstaben: I. M. I. N. A. T.
C. M. ; sodann die Jahreszahl 1709. Augsburger Arbeit. Ein zweiter Kelch,
Rokoko, Silber, vergoldet.

Ungefähr 1 km südwestlich von Stein liegt im sog. Pfarrwald eine Volksburg
vorhistorische Volksburg.

STEINHOFEN.

Pfarrdorf, 47,4 km nordwestlich von Sigmaringen und 6,6 km Südwest- Allgemeines
lieh von Hechingen, besitzt schon 1275 eine eigene Kirche, heisst
damals wie 1253 und 1293 Stainhouen und behält diesen Namen mit ge-
ringer Veränderung in der Schreibweise bei. Nur 1402 heisst es einmal
Stanshofen. Das Dorf ist uralter Besitz des Hauses Hohenzollern, gehörte
aber längere Zeit zu der den Grafen von Zollern-Hohenberg eigenen
Herrschaft Haigerloch, wurde 1381 mit dieser an Österreich verkauft und
1497 von Graf Eitel Friedrich wieder für immer an das Haus Hohen-
zollern gebracht. Karl I. bezeichnet Steinhofen mit verschiedenen anderen
altzollerischen Orten als zu den drei Ämtern gehörig, welche nie ver-
kauft oder verpfändet werden dürften. Der Name dürfte kaum etwas
anderes heissen als der Wohnort am Stein.

Kunstdenkmale in Hohenzollern. 11
 
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