Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0147

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
HAUSEN IM KILLERTHAL.

115

Höhe hinaufzieht. Nach rückwärts ist die Burg durch einen breiten und
tiefen Graben von der Höhe abgetrennt, so dass dieselbe auf einem iso-
lierten Bergkegel zu stehen scheint. Dem Anscheine nach hat sie keinen
Hauptturm gehabt und war gegen die Bergseite durch eine mächtige
Schildmauer, die heute noch in einer Höhe von ca. 10 m und etwa 19 m
Länge in die Luft ragt, geschützt. Diese Schildmauer, die eine Dicke
von 3,0 m hat, ist an der Ecke aus schönen Sandstein-Bossenquadern mit
Randschlag in Schichten von 23—43 cm Höhe hergestellt. Das übrige
Mauerwerk hat nur einzelne durchgeführte Quaderschichten und ist sonst
in unregelmässigem Verband aufgeführt. Ausser dieser Schildmauer sind
noch einzelne Reste der Umfassungsmauer in geringer Höhe stehen ge-
blieben. Ebenso ist noch ein Teil einer zweiten Mauer, die weiter unten
um den Berg geführt war, sichtbar. — L.

farrdorf im Killerthal, in schöner, fruchtbarer Gegend, 40,8 km Allgemeines

J- nördlich von Sigmaringen und 12,8 km südöstlich von Hechingen.
Der Name bedarf keiner weiteren Erklärung. Graf Friedrich von Zollern
verschreibt 1377 das halbe Dorf Husen (und Kilwar = Killer) seiner
Gemahlin Adelheid von Fürstenberg als Heimsteuer. Graf Eitelfritz
von Zollern erhält 1402 Hausen mit anderen Dörfern in der Erbteilung
zu eigen. Pfarrei ist Hausen erst seit 1488, indem es bis dahin Filial
von Killer war, das jetzt Filial von Hausen ist.

Die katholische Pfarrkirche ad St. Nicolaum et Sebastianum ist ein Kirche
gewöhnlicher Bedürfnisbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts,
ohne jedes architektonische Interesse. An der Decke das Hohenzollern-
Zeil-Wurzach'sche Ällianzioappen. Der vorhergegangene Bau wird gotisch
gewesen sein; denn 1488 fordert Jos Nikiaus von Hohenzollern in einem
Rundschreiben an Fürsten, Grafen, Freiherren, Prälaten u. s. w. auf zur
Beisteuer für den Neubau einer Kirche und Anschaffung der nötigen
Kirchengeräte, nachdem Hausen zu einer Pfarrei erhoben sei. Weder
von der Kirche, noch von den damals angeschafften liturgischen Geräten
ist noch etwas vorhanden. Die jetzigen sind alle spätere, künstlerisch
wertlose Erwerbungen. Der Turm, ein schlichter Fachbau, steht über
dem Portal.

Das Dorf zeichnet sich durch eine Anzahl schöner Holzhäuser aus, Holzhäuser
hierunter zwei mit den Jahreszahlen 1762 und 1786 (letzteres zeigt unsere
Abbildung).

HAUSEN IM KILLERTHAL.
 
Annotationen