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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0144

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OBERAMT HECHINGEN.

Glocken In dem Dachreiter befinden sich zwei Glocken, von denen die grössere

ihrer Form nach auf ein sehr hohes Alter schliessen lässt. Inschrift zeigt
sie keine. Auf der 2. Glocke ist zu lesen: Eitel Friedrich grave zuo Hohen
Zollern. MDXCL

Steinkreuz Oberhalb Boll in der Zellerwiese steht ein altes Steinkreuz von der

Form wie jenes zu Owingen (s. Owingen).

BURLADINGEN.

Allgemeines IV /T arktfiecken, 36,9 km nördlich von Sigmaringen und 16,7 km süd-
östlich von Hechingen, stattliches Pfarrdorf am Fehlabach. Das
Kloster Lorsch erhielt 772 Güter hier in Burdleidingen, 1268 und 1272 heisst
es schon Burladingen (Eberhard de Burladingen); der Hb. dec. nennt 1275
einen Rektor in Burladingen. Graf Friedrich von Zollern verpfändet 1356
Burladingen, wie es fortgesetzt geschrieben wird, an Hans von Salbadin-
gen (Salmendingen). Graf Friedrich von Zollern, der Ostertag, verkauft
seinen Anteil an Burladingen samt Kirche und Kirchensatz an Truchsess
Georg von Ringingen. Bei der Erbteilung 1402 fällt Burladingen an
Graf Eitelfritz von Zollern, der diesen seinen Teil an Ursula von Rin-
gingen verkauft. Zu Ende des Jahrhunderts kommt Burladingen aber
wieder in Besitz des Zollernhauses, bei dem es blieb. Dass es eige-
nen Ortsadel besass, der aber früh ausstarb, sahen wir oben. Von
seinem Namen sagt Buck: Burdileit ist ein Name, der zwar nirgends
für sich bezeugt wird, seine erste Hälfte kommt aber doch als Burdo,
jetzt Burth, und die andere Hälfte in Namen wie Wolfeit, Unleid, Grot-
leid vor.

Kirche Die katholische Pfarrkirche St. Georgii ist ein ganz gewöhnlicher

Bau ohne architektonische Gliederung aus dem 18. Jahrhundert. Der
an der Westseite stehende Turm, älter als die Kirche, bietet auch nichts
Erwähnenswertes.

Glocken Von den Glocken ist nur die grösste älter. Sie trägt die Aufschrift:

Mathevs f Marcus f Lvcas f Johannes f MCCCCLIII.
Liturgische Monstranz, Sonnenform, Augsburger Arbeit mit den Buchstaben M. N.

Gerate ^em pusse ejn silbernes Schildchen mit Phantasiewappen und den

Buchstaben I. G. D. C.

Ein Kelch, Rokoko, Silber, vergoldet. Augsburg. I. G. K.
Ehemaliges Friedrich von Zollern, Bischof von Augsburg, baute 1485 im Ort

Jagdschloss e-n jagdschldsschen, das 1670 und 1736 renoviert wurde und 1886 ab-
brannte. Teile desselben, besonders Reste eines Turmes, sind an der
an dieser Stelle erbauten Brauerei noch vorhanden.
 
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