Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0051

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


OBERAMT GAMMERTINGEN.

Erdbefesti- Nördlich von Salmendingen, dicht bei der Landesgrenze befinden

gungen ausge(iehnte 'Erdbefestigungen, bis vor kurzer Zeit als römische oder

noch früher angelegte Verteidigungswerke angesehen. Sie stammen je-
doch erst aus dem spanischen Erbfolgekrieg. (S. Drück im Schwäb. Merkur,
Mai 1890 und besonders: Niethammer in den „Reutlinger Geschichtsblätter",
IV. Jahrg. Nr. 2).

Ruine Südlich, unmittelbar über dem Dorfe die Ruinen der oben genannten

Burg. Neben verschiedenen Mauerresten ist noch der grössere Teil (bis
zu 5 m Höhe) eines ca. 10 m breiten viereckigen Turmes aus Bossenquadern
vorhanden.

Grabhügel Nordwärts vor dem Ort ein grosser Grabhügel.

Römerstrasse Eine Römerstrasse führt westlich am Ort vorbei.

STEINHILBEN.

Allgemeines Tjfarrdorf auf der Alb, 36,4 km nördlich von Sigmaringen und 35,3 km
JL östlich von Hechingen. Schon 1285 werden Dietrich und Diemo, Söhne
des Albert von Stainhulwe und 1292 ein Dymonis nobilis de Steirihulwen
genannt. 1409 heisst es Stainhülben, 1441 Steinhülb. In diesem Jahre be-
sassen es schon die Grafen von Werdenberg, von denen es erblich an
Fürstenberg kam. Im 16. Jahrhundert scheint das Geschlecht, das zu
Steinhilben Burg und Steinhaus besass, ausgestorben zu sein. Der Name
des Ortes leitet sich von den auf der wasserarmen Alb gebräuchlichen
Hüben, Gruben zur Ansammlung des Wassers, ab. Heute noch besitzt
Steinhilben kein laufendes Wasser, keine Brunnen, und das zum Unterhalt
notwendige Wasser wird von den Dächern in gemauerte Behälter geleitet.

Pfarrkirche Die dem hl. Pankratius geweihte Pfarrkirche stammt wie der Turm

von 1699 und bietet in baulicher Beziehung kein Interesse.
Glocken Von den drei Glocken ist die grösste neu. Die 2. zeigt die Aufschrift:

Marens. Lucas. Mattheus. Johannes. Johann Daniel und Johann Georg Schmelz
gössen mich in Biberach 1758. Benedicat virgo Maria. 3. Glocke: Semen mulieris
contra caput serpentis. J. D. Schmelz in Biberach 1787.

Liturgische Monstranz und Wettersegen gewöhnlich, Zopf. Ein Kelch, Rokoko,

Gerate gQbg^ vergoldet. Konstanzer Beschauzeichen. Ein zweiter Kelch, Renais-
sance, einfach, Silber, vergoldet. Riedlinger Marke.

Skulpturen In der Kirche am Triumphbogen eine 0,50 m hohe Holzskulptur des

und Gemälde ^ Georg, gute Arbeit des 16. Jahrhunderts, mit alter Fassung. Ebendort
eine Sebastianusstatue, 17. Jahrhundert, weniger gut. Die im Schiff be-
findlichen Stationsbilder, 18. Jahrhundert, sind von Wetz (Sigmaringen)
gemalt.
 
Annotationen