Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0304

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
RUHESTETTEN. RUOLFINGEK.

265

RUHESTETTEN.

Filialdorf, südlich 25,8 km von Sigmaringen und 79,4 km von Hechin-
gen, besitzt eine ganz einfache Kapelle aus dem vorigen Jahrhundert.
Glocke nicht zugänglich; nicht alt. Im Torfstich wurde eine Bronze- Alte Funde
Haarnadel gefunden.

RUOLF INGEN.

Pfarrdorf, südöstlich 12,7 km von Sigmaringen und 64,3 km von Hechin- Allgemeines
gen, besitzt im 13. Jahrhundert Ortsadel (Albert von Ruolfingen), schreibt
sich 1304 auch Euolfingen, 1399 Bilfingen und leitet seinen Namen wohl
aus Ruotolfingen (Rudolf) ab. Schon 1304 besitzt es eine Kapelle, wird
aber erst 1675 Filial von Mengen, 1769 Vikarie und 1825 selbständige
Pfarrei.

Die katholische Pfarrkirche, ein einfacher Bau, ist dem hl. Udalrikus Kirche
geweiht und wurde 1759 errichtet. — Älter dagegen ist der an der West-
seite stehende gotische Turm. Er ist rechteckig mit kräftigen Eckquadern, Turm
Bossen und Randschlag; sonst Bruchsteinmauerwerk. Im unteren Ge-
schoss sind die Bogenanschlüsse eines Kreuzgewölbes zu erkennen. Das-
selbe dürfte ehedem als Sakristei gedient haben. Die Thüren vom Lang-
haus und der Empore in den Turm sind spitzbogig mit Rundstabprofil.
Die Staffelgiebel sind aus späterer Zeit und aus Backsteinen gemauert.
Unterhalb der Staffelgiebel ein einfaches gotisches Gesims. — L.

1. Glocke. Aufschrift: St. Maria et omnes sancti orate pro nobis. So- Glocken
dann: Felix Koch goss mich in Salmansweil 1790. Zwei Reliefs. 2. Glocke neu.
Die 3. Glocke ist alt, jedoch ohne Jahreszahl. In kräftigen Majuskeln trägt
sie die Aufschrift: S. Johannes . Lvcas . Marcvs . Mathevs.

Südlich 10 Minuten vom Dorfe liegt der Kügele-Bühl, der allgemein Grabhügel
für ein Hügelgrab gehalten wurde. Der Ortssage nach hauste ehedem im
Bühl das Kügele-Weib, das die Kinder straft und belohnt je nach Gebühr.

Im Waldbezirk Rossbühl habe ich im Herbste 1889 einen seiner
Höhe und Breite nach bedeutenden Grabhügel ausgegraben, in dem sich
zwar keine Beigaben fanden, dessen Aufbau aber von Interesse ist. (Siehe
Mitteilungen 1892/93). — Im Moor der Ablach fand man vor mehreren
Jahren das Skelett eines Rosses und Reiters, der Ausrüstung nach aus
der Zeit des 30jährigen Krieges.
 
Annotationen