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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0296

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OBERSCHMEIHEN.

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Unbedeutende kleine katholische Kapelle vom letzten Jahrhundert. Kirche
Im Dachreiter eine Glocke mit der Aufschrift: S . Francisce, S. Antoni. S . Glocke
Bonaventura . S . Anna . S . Clara . S. Elisabeta . S . Franscisca . S. Barbara ■ S.
Dorothea . S . Catharina . S. Crescencia . S . Victoria . S. Magdalena . S. Theresia.
S. Seraphina . S . Francisce Xaveri. S . Donate . S. Mathildis orate pro nobis. So-
dann: Leonhard Bosenlecher gos mich zur Ehre Gottes in Costanz 1759.

Am Waldweg Mottschiess-Kalkreute ein aus sehr starken Steinbalken Steinkreuz
gebildetes Kreuz, unter dem angeblich ein französischer Offizier aus der
Schlacht von Ostrach begraben sein soll. Das Kreuz trägt aber die Jahres-
zahl 1565 und eine Inschrift, von der noch zu lesen: MERC . . . .

Durch Mottschiess läuft eine Römerstrasse. Bei der badischen Grenze Römerstrasse
liegt eine Volksburg, parallel der Strasse (Römerstrasse) lange, tiefe Wälle
und Gräben.

ilialdorf, 31,9 km nordwestlich von Sigmaringen, 46,9 km südöstlich Allgemeines

JL von Hechingen, an der Schmeihe, 1334 Smyehen, Smyehental, 1339
Schmiehen, 1342 Smiechen geschrieben, hat im Laufe der Zeiten ausser-
ordentlich oft seine Besitzer gewechselt. Früher in Hohenbergischem Be-
sitz, gelangte es 1339 an die von Jungingen, 1346 an Eberhard von
Oberstetten, 1379 an Hans von Hausen, 1397 an Hans von Stuben, 1409
an Konrad von Reischach, von wo an es zur Herrschaft Jungnau gehörte.

Die jetzige Kirche, Filial von Sigmaringen, dem hl. Georg geweiht, Kirche
ist ein einfacher Zopf bau aus dem 18. Jahrhundert. Am Portal die Jahres-
zahl 1787.

Der Hochaltar (Rokoko) mit der Jahreszahl 1746 hat das Bild des
hl. Georg und darüber noch ein kleineres, die hl. Maria als Himmels-
königin mit den Rosenkranz-Geheimnissen, aus derselben Zeit.

Im Chor befinden sich zwei Flügel eines ehemaligen gotischen Altars Gemälde und
in alter Umrahmung von 1,27 m Höhe und 0,61 m Breite. Auf dem einen SkuPturen
Flügel befindet sich ein Relief (polychromiert), den hl. Michael darstellend,
der in der rechten Hand das Schwert, in der linken eine Wage hält.
Gewandung und Gesichtsausdruck gut. Auf dem zweiten Flügel befindet
sich ein Ölbild, die Stigmatisation des hl. Franziskus. Gute Arbeit. Das
Gegenstück zu der Skulptur wird höchst wahrscheinlich das schon er-
wähnte Relief im Pfarrhofe zu Krauchenwies sein. Auf der Rückseite
der Skulpturtafel die Widmung: Gestiftet von Georg Mattes in Oberschmeien
1824. Es sollen diese beiden Flügel, sowie die bei Krauchenwies er-
wähnte Skulptur, der hl. Pantaleon, 1821 im sogenannten Rappenfelsen
gefunden worden sein, wo sie, der Sage nach, während des französischen
oder des 30jährigen Krieges verborgen wurden.

OBERSCHMEIHEN.

Kunstdenkmale in Hohenzollern.

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