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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0282

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LAIZ.

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Am „Goldenen Adler" ein grosses, eisernes Schild mit dem hohen- Eisernes
zollerischen Wappen und den Buchstaben H. N. R. I. und X. Ii., sowie der WlJchildUS"
Jahreszahl 1617. Gute Schmiedearbeit. Am „Schwarzen Adler" eben-
falls ein eisernes Schild mit dem genannten Wappen. Weniger reich als
das vorige.

Zu Krauchenwies befinden sich, von schönen Park- und Garten- Fürstliches
anlagen umgeben, zwei Landhäuser des Fürsten von Hohenzollern. Das Landhaus
grössere ist aus diesem Jahrhundert und bietet in architektonischer Be-
ziehung nichts Bemerkenswertes. Weit älter ist das an der Landstrasse
liegende Gebäude, früher Wasserhaus genannt. Es wird schon im 13. Jahr-
hundert als Besitztum der Herren von Leiterberg erwähnt. 1303 heisst
es Turm, 1413 zuerst Wasserhaus, weil es von einem Graben umgeben-
war. Karl II. (1576—1606) liess das „alt Schloss oder Wasserhaus" neu
aufführen. Die Kosten betrugen für „Behausung, Kirche (Kapelle), Glocken-
türmchen und Küche" 3795 Gulden. Auch dieses Gebäude, das von
Fürst Karl Friedrich (1769—1785) wesentlich umgestaltet wurde, bietet
kein besonderes architektonisches Interesse, historisches aber, weil hier
Kaiser Wilhelm I., sowie Kaiser Friedrich III. (als Kronprinz) mehrfach
als Gäste des fürstlichen Hauses weilten.

Auf der linken Seite der Strasse der Marstall. Über dem Nord- Marstall
portal Stuckornamentik. In einem Medaillon die Buchstaben A. A. (Fürst
Anton Aloys 1785—1831). Am westlichen Eingang die Jahreszahl 1789.

In den Garten- und Parkanlagen befinden sich viele erratische Blöcke, Findlinge

die, zum Teil aus grosser Entfernung, von dem Fürsten Karl Anton,

■J" 1885, hier aufgestellt wurden.

Bei Krauchenwies kreuzen sich 3 Römerstrassen. Römer-
strassen

LAIZ.

Pfarrdorf, 2 km westlich von Sigmaringen, 55,6 km südöstlich von Hech- Allgemeines
ingen, an der Donau, 1242 und 1275 Laitze und Lazi, 1278 Laize,
1290 Laitzen, 1324 Laize, 1399 Laytz geschrieben, macht in der Erklärung
seines Namens Schwierigkeit. Dass Laiz aus Laitese, die Ess i. e. Weide-
platz an der Lait = Leitgraben, herzuleiten sei (Buck), befriedigt nicht.
Warum sollte nicht an laetus, Läte, Germane, Fremder, der einen zins-
baren Staatsacker des römischen Gebietes gegen Verpflichtung zu Kriegs-
diensten erhielt, woher laeticae terrae, von Hörigen bebaute Staatsäcker,
gedacht werden? Laiz ist unzweifelhaft eine römische Ansiedelung ge-
wesen (s. u.), mehrere römische Strassen kreuzen sich hier. Laiz zählte
schon 1275 50 Landwirte und war Mutterkirche für Sigmaringen, Inzig-
 
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