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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0211

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OBERAMT SIGMARINGEN.

Eine Römerstrasse führt durch den Ort, eine in nächster Nähe vorbei.
Auf der Anhöhe westlich von jener Befestigung wurden Spuren einer
römischen Niederlassung gefunden. Grabungen fanden nicht statt.

Nordöstlich von Ablach liegen erratische Blöcke. Die ganze Gegend
fällt noch in das Gebiet des ehemaligen Rheingletschers.

ie Exklave Achberg bildet den südlichsten Punkt der preussischen

J—' Monarchie und liegt, umgeben von Württemberg und Bayern,
II km in nordnordöstlicher Richtung vom Bodensee (Lindau). Der
Bürgermeisterei-Bezirk Achberg zerfällt in die zwei Pfarrgemeinden Esse-
ratsweiler und Sieberatsweiler, und zu jedem derselben gehören eine An-
zahl kleiner Weiler und Gehöfte. Das Gesamtareal, welches schönes,
fruchtbares Gelände, Feld und Wald, Berge und Fluss enthält, beträgt
rund 1293 ha, und auf die ungefähr 215 Gebäude kommen etwa 670 Ein-
wohner.

Achberg, 1194 Ahperg, 1335 Achperg, 1353 Ähberg, 1392 Achtperg ge-
nannt, leitet seinen Namen vom ahd. aha = ach = Wasser und Berg
her. Schon 1194 wird ein Konrad von Achberg genannt, und da seine
Tochter 1227 nobilis femina heisst, so war er freiherrlichen Geschlechtes.
Über die nächstfolgende Zeit ist nichts Bestimmtes bekannt, doch bildete
Achberg sehr wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert einen Teil der
Besitzungen der Grafen von Bregenz und gelangte von diesen, wenigstens
in Teilbesitz, an deren Erben, die Grafen von Montfort. Die nächste ur-
kundliche Erwähnung geschieht 1335, April 19, wo Johannes Truchsess
von Waldburg, dem Schelklin von Molbrechtshausen (später Molperts-
hausen) und dessen Bruder Johannes die Burg Achberg mit aller Zu-
behör zu Dorf und Feld, Kirchensatz und Weiler um 600 Pfund Pfennige
verkaufte. Immer tritt Achberg bei den Verkäufen von da ab als öster-
reichisches Lehen auf. Im Jahre 1352 kam Achberg an die Oder von
Achberg, 1392 an Salesia Schelklin, eine Öderin und Ehefrau Albrechts
von Königseck. Fortdauernde Streitigkeiten mit den Grafen von Mont-
fort, welche als Herren der Grafschaft Tettnang die ganze Gerichtsbarkeit
für sich in Anspruch nahmen, ordnete man 1463 dahin, dass Ulrich von
Montfort die hohe Gerichtsbarkeit, Wildbann und Geleit zugeschrieben
wurde, Anna von Königseck, Witwe des Hans von Königseck, die niedere
Gerichtsbarkeit erhielt. Später, 1492, trat die österreichische Lehens-
herrschaft in die Rechte der Montfort, die niedere Gerichtsbarkeit blieb
bei dem jeweiligen Besitzer der Herrschaft Achberg, zu der schon da-

ACHBERG.
 
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