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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0207

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OBERAMT HECHINGEN.

hauene Sandsteine ausgegraben. Ebenso Estrich von regelmässigen Platten.
Unweit der Acker wurden Spuren einer Wasserleitung gefunden. Unweit
davon, an der Südseite des Säuweiherleswaldes, wurden (nach Egler,
Chronik der Stadt Hechingen, S. 256) 1863 Reste eines römischen Tem-
pels, der Rumpf einer Statue, viele Bruchstücke von Thon- und Glas-
gefässen u. s. w. ausgegraben. Etwa i1^ km südlich von Weilheim, auf
dem sogenannten Häsibohl, liegen römische Gebäudereste im Boden.
Auch wurden römische Gold- und Bronzemünzen gefunden.

Römerstrasse Eine Römerstrasse führt von Steinhofen her an den genannten Stellen

in der Richtung Friedrichstrasse-Bodelshausen vorbei, die ich an ver-
schiedenen Stellen 1893 und 1894 zu Tage legte.

. Schloss Zu Weilheim gehören das reizend gelegene fürstlich hohenzollerische

mRuineUD Lustschloss Lindich, 2 km nördlich von Weilheim und 4,2 km westlich
Staufenburg von Hechingen, 1742 von dem Fürsten Friedrich Ludwig erbaut, sowie
der Staufenburgerhof, 3,5 km nördlich von Weilheim. Nordwestlich vom
Hofe stand auf der Höhe die Staufenburg. Ein ziemlich tiefer Graben
läuft fast rings um das Plateau. Die Ruinen sind fast ganz verschwunden.

WESSINGEN.

Allgemeines ^\ orf, Filial von Weilheim, 50,5 km nordwestlich von Sigmaringen und
-i—' 3,5 km südlich von Hechingen, wird schon 786 unter den Schen-
kungen erwähnt, welche Graf Gerold dem Kloster St. Gallen macht, und
heisst damals Wassingum. Buck führt den im Namen liegenden Personen-
namen Wasso auf Warinher zurück. Der Ort gehörte stets zur Grafschaft
Zollern. Im 30jährigen Kriege, besonders 1634, musste Wessingen viel
leiden.

Kirche Die katholische Kirche, dem hl. Wolfgang geweiht, ist ein kleiner,

schlichter Bau aus dem 17. Jahrhundert, ohne jede Bedeutung. Im Turm
Glocken (Dachreiter) zwei Glocken. 1. Glocke: Lerhart Seidler zu Esslingen goss mich
im 1535 jar. 0 Herr erbarme dich unser. — 2. Glocke: Friedrich KesUr goss
mich anno MDCXIII.

Eine 1422 durch den Grafen Eitel Friedrich I. von Zollern erbaute
Kapelle (ausser der Pfarrkirche) ist spurlos verschwunden.
 
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