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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0247

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GLASHÜTTE. HABSTHAL.

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GLASHÜTTE.

ilialdorf, 15,1 km südlich von Sigmaringen, 68,7 südöstlich von Hech- Allgemeines

-L ingen. Im Jahre 1701 errichtete das Kloster Wald hier eine Glas-
hütte, die mit einigen Unterbrechungen bis 1881 im Betrieb blieb.

Die katholische Kapelle, dem hl. Jakob geweiht, Filial von Walberts- Kapelle
weiler, wurde 1835 erbaut.

Nordöstlich von Glashütte liegt südlich von der Biegung der Strasse Wallburg
bei Weihwang auf einer bewaldeten Anhöhe eine sehr schöne, wohl-
erhaltene Wallburg. Die von einem doppelten Walle kreisförmig um-
schlossene, ziemlich grosse Ebene ist, wie die Wälle, mit starken Tannen
besetzt, welche ihre Erhaltung schützen.

farrdorf, südöstlich 15,1 km von Sigmaringen und 68,7 km von Hech- Allgemeines

X ingen, im Thale gelegen, 1259 und 1276 Habesthal und Habstal, 1302
bis 1394 Hapstal und Habstal, 1432 Habchstal, 1467 Hapchstall, 1493 Hab-
Stall, später Habsthal geschrieben, leitet seinen Namen wahrscheinlich von
Habucho, Habicho, alter Personenname (Habuck, Habuch, auch Habicht)
her. Um 1259 stiftete Pfalzgraf Hugo IV. von Tübingen hier ein Do-
minikanerinnen-Kloster, das sich bedeutenden Grundbesitz erwarb. Von
einer Kirche oder Pfarrei vor Gründung des Klosters verlautet nichts.
Im Jahre 1363 brannte Kloster und Kirche ab. Habsthal fiel 1290 an
Osterreich, 1323 pfandweise an Württemberg und 1399 an die Grafen von
Werdenberg, bei denen es bis 1535 blieb, wo es mit der Grafschaft Sig-
maringen an Karl I. von Hohenzollern kam. Das Kloster wurde 1806
aufgehoben und 1825 ward Habsthal als geschlossene Pfarrgemeinde, zu
der Rosna, Einmühle und Bernweiler gehören, bestätigt. 1841 wurde in
dem Klostergebäude eine Vorbereitungsschule für Schullehrer und eine
Anstalt für Blinde und Taube errichtet, an deren Stelle 1856 eine Straf-
und Korrektionsanstalt trat, die aber seit 1874 wieder aufgehoben ist.
Gegenwärtig ist das Kloster seiner ursprünglichen Bestimmung zurück-
gegeben , indem sich in demselben Benediktinerinnen niedergelassen
haben.

— Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Stephanus geweiht, brannte Pfarrkirche
1363 ab, wurde aber schon 1364 wieder eingeweiht. Diese damals er-
baute Kirche musste 1680 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden, und
schon am 24. August 1680 konnte die Weihe der neuen Kirche stattfinden.

HABSTHAL.

Kunstdenkmale in Hohenzollern.

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