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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0293

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254

OBERAMT SIGMARINGEN.

1,80 m dicke Mauern. Das Untergeschoss, innen 4,50 m breit, hat ein
Sterngewölbe mit einfachen dünnen Rippen, das sehr ungenau ausgeführt
ist. Der Schlussstein trug noch vor einigen Jahren das Wappen der
Herren von Jungingen; jetzt übertüncht. Der Triumphbogen ist noch
sichtbar. Die Masswerke der Chorfenster sind an den beiden Seiten
ausgebrochen, das Chorfenster in der östlichen Wand vermauert. Ausser-
dem ist das Gewölbe durch eine Treppe, die von der Sakristei in den
Turm führt, verunstaltet. Im oberen Geschoss ist noch das Masswerk
eines Fensters erhalten, ebenso eine Thüre, die auf das Dach des früheren
Langhauses führte. Der Turm hat ein Satteldach mit Staffelgiebel und
ist im Ausseren verputzt. — L.

Der Hochaltar, barock, ist ein grosser, schwerer Aufbau, der mög-
licherweise schon früher vorhanden war, und im ersten Viertel des 17. Jahr-
hunderts umgebaut wurde. Das Altarbild sehr mittelmässig. Über dem-
selben das Wappen des D.-R.-O.-Komturs von Reinach: In G. ein r. Löwe
mit einer über den Kopf gezogenen bl. Kappe. Auf dem Helm ein bl.
(falsch, muss g.) Löwe wachsend, am Rücken mit r. Binnen besteckt mit
Pfauenfedern. Darüber die Buchstaben: F. I.A. V.B.

Über dem Triumphbogen das Wappen des D.-R.-O.-Landkomturs
von Königseck. Die sehr mittelmässigen Deckengemälde tragen die Auf-
schriften : im Schiff: Fr. Jos. Züricher 1763; im Chor: A. Mesmer 1788.

Von den 3 Glocken ist nur die kleinste alt. Ihre Aufschrift lautet:
Ave Maria gracia plena dominvs tecvm. Amen. Gotische Minuskeln, 15. Jahr-
hundert.

farrdorf, südöstlich 20,2 km von Sigmaringen und 72,9 km von Hechin-

JL gen, 1246 und 1275 Magenbuoch, 1255 Maginbuoch, 1279 Magunbuoch
geschrieben, leitet seinen Namen von einem Besitzer Mago des Buchen-
waldes) ab. Der Ort ist alt und schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts
nennt sich ein angesehenes Geschlecht nach ihm. Die Burg der in der
Mitte des 15. Jahrhunderts ausgestorbenen Herren von Magenbuch lag
östlich vom Dorfe. Ruinen sind nicht mehr verhanden. Schon um 1224
wird ein Conradus rector ecclesiae hier genannt, und 1255 geht das jus
patronatus durch die Hände des Stiftes Buchau an das Kloster Salem
über, das auch Ortsherr blieb bis zum Pariser Frieden, wo das Dorf mit
der Herrschaft Ostrach an das Haus Thurn und Taxis fiel, welches heute
noch Patronatsherr ist.

Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Pankratius geweiht, auf einer
Anhöhe gelegen, ist ein einfacher Bau von 1725, mit eingebautem Chor,
flachen Stuckdecken und zwei Dachreitern.

MAGENBUCH.
 
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