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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0089

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DIESSEN.

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sich von dem althochdeutschen diuzan rauschen ab — eine Stelle mithin,
wo Wasser besonders stark rauscht, was hier zutrifft. Die Geschichte des
Dorfes Diessen ist hinsichtlich des Wechsels seiner Besitzer zusammen-
fallend mit jener von Dettlingen, worauf ich verweise.

— Die ummauerte, hochgelegene katholische Pfarrkirche hat ein spät- Pfarrkirche
gotisches Chor mit Sterngewölbe. Die vier Schlusssteine zeigen 1. St.
Martinus, 2. Madonna, 3. und 4. Wappen (Ehingen und Neuneck). Die
Fenster sind des Masswerks beraubt und jetzt rundbogig.

Das untere Geschoss des an der . t Turm

Südseite des Chores stehenden recht- M^m^mM VV

eckigen Turnus, das als Sakristei /Jm*.

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dient, hat ein Kreuzgewölbe und / T \. .^Ä^^-^— f

wurde 1499 erbaut. Der Turmaufsatz ^ O^Cv- Bj !

ist neu. ■■JBl/'>a&\ I I \ / Hl '

Das einfache Langhaus weist keine H JX^l^ \ ,/ \ Langhaus

besonderen Merkmale auf und scheint i x'^^K fr 2,ajjjjjMfjj^JB| ;

mehrfach verändert worden zu sein. IfPlwwP- - --aaai MMIM

An der Emporebrüstung die Jahres- H
zahl 1568.

Die Kirche wurde nach einer II

in der Pfarrchronik befindlichen Auf- H

Zeichnung von Meister Hans von Ba- H tyurfyfyö.p

den, Steinmetz und Bürger zu Horb, I 1 ^rlj{^%J;7J:

in den Jahren 1498—99 erbaut, dessen W

Besoldung hier ebenfalls genau an- m

gegeben ist. — L. H

Die Glocken sind neu. B-------1.%----\ -M Glocken

Im Chor befinden sich mehrere H Grabsteine

Grabsteine. An der Epistelseite ein m

1,63 m hohes und 0,81 m breites HB

Epitaphium aus grauem Sandstein. Das HS

Mittelfeld ist ausgefüllt mit dem von Ihmt—jb

Wernau'schen Schild und Helm. Ober- _ , T" ,

Diessen. Grundriss der Kirche.

halb das Chronogramm:

EheV. Ioannes GeorgIVs DIreCtor VLtlMVs a VVernaV In flne
IanVarll ple erVplt aetatls sVae 73.

Fortsetzung am Sockel, jedoch nicht mehr chronogrammatisch:

Dominvs in Diessen, Dettlingen, Bittelbrvn, Baissingen, Bieringen et Phav-
havsen sacrae Caesarae Majestatis Consiliarivs Capitanevs nec non ad Nicarvm
et Sylvam Hercineam Director svmme emeritvs.

An den Längsseiten rechts die Schilde derer von Wernau und von
Kaltenthal, links von Weichs und von Sandzell.

An der Evangelienseite ein 0,82 m hohes und 0,66 m breites Epitaph
aus grauem Sandstein. In der Mitte des Grabsteins eine Kreuzigungs-

Kunstdenkmale in Hohenzollern. 5
 
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