Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0096
DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Graul, Richard: Einige Kloster-Veilsdorfer Figuren
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Der Cicerone
Heft 3
Gegenstück ein Faun, der auf allen Vieren kriecht
und einen Amor auf dem Rücken als Reiter
trägt. Zu derselben Kategorie Figuren gehören Hirt
und Hirtin, die neben einer Potpourri-Vase stehen
— eine häufige Gruppe, bei der zuweilen der
Hirt durch einen Putto ersetzt ist, der sich an
der Vase zu schaffen macht. Hält man diese
Figuren und Gruppen zusammen, so erscheinen
sie in der Modellierung und in der Malerei
Äbb.2. Äeolus, Kloster-Veilsdorfer Porzellan
□ Kunslgewerbe-Museum, Leipzig
Abb. 3. Jupiter, Kloster-Veilsdorfer
Figur □
Kunstgewerbe-Museum, Leipzig
durchaus verwandt. Die Formengebung
hat etwas rustikales, derbes, die Malerei
ist im Inkarnat etwas branstig, sie rötet
die Wangen und Extremitäten, etwa in
der Art, wie es auch in Frankenthal vor-
kommt. Zu diesen im ganzen noch nicht
gerade imponierenden Zeugnissen Veils-
dorfer Figurenplastik ließen sich, ohne daß
dieseden künstlerischen Eindruck heben, noch
einige Götterfiguren, dann Putten gesellen
und Figuren aus dem Volksleben — im
ganzen entsprach aber diese erste Re-
präsentation Veilsdorfer Figurenplastik in
einer öffentlichen Ausstellung nicht ganz
den Erwartungen, und fast schien es, als
sollte der Ruhm der Veilsdorfer Porzellan-
Der Cicerone
Heft 3
Gegenstück ein Faun, der auf allen Vieren kriecht
und einen Amor auf dem Rücken als Reiter
trägt. Zu derselben Kategorie Figuren gehören Hirt
und Hirtin, die neben einer Potpourri-Vase stehen
— eine häufige Gruppe, bei der zuweilen der
Hirt durch einen Putto ersetzt ist, der sich an
der Vase zu schaffen macht. Hält man diese
Figuren und Gruppen zusammen, so erscheinen
sie in der Modellierung und in der Malerei
Äbb.2. Äeolus, Kloster-Veilsdorfer Porzellan
□ Kunslgewerbe-Museum, Leipzig
Abb. 3. Jupiter, Kloster-Veilsdorfer
Figur □
Kunstgewerbe-Museum, Leipzig
durchaus verwandt. Die Formengebung
hat etwas rustikales, derbes, die Malerei
ist im Inkarnat etwas branstig, sie rötet
die Wangen und Extremitäten, etwa in
der Art, wie es auch in Frankenthal vor-
kommt. Zu diesen im ganzen noch nicht
gerade imponierenden Zeugnissen Veils-
dorfer Figurenplastik ließen sich, ohne daß
dieseden künstlerischen Eindruck heben, noch
einige Götterfiguren, dann Putten gesellen
und Figuren aus dem Volksleben — im
ganzen entsprach aber diese erste Re-
präsentation Veilsdorfer Figurenplastik in
einer öffentlichen Ausstellung nicht ganz
den Erwartungen, und fast schien es, als
sollte der Ruhm der Veilsdorfer Porzellan-