Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0258
DOI issue:
7. Heft
DOI article:Von den Auktionen
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242
Der Cicerone
Heft 7
kannt gewordene Silberwerk aus Glasgow,
28 £ pro Unze (408.16.0 £ [Crichton]). Ändere
englische Silbersachen brachten pro Unze
540, 300, 290usw.Schillinge. Ein Äugsburger
Stück (XVII. Jahrh.), 210, ein Nürnberger von
Christoff Richter (1592), 320 Schillinge pro Unze.
Kunstmöbel: Äußer den bereits obengenann-
ten Stücken; Französische: LouisXVI. Secre-
taire, 560 gs. (Harding); Kommode aus Maha-
goni, gleiche Periode, 360 gs. Englische:
Fünf Chippendale Stühle, 500 gs. (R. Partridge);
Königin Änna Walnuß Settee, mit vier Stühlen,
63 £ (Sooden & Fox).
Englische Stiche: J. R. Smith, Mrs. Payne
Galwey und Kind, Mezzotinto nach Reynolds,
300 gs. (Ägnew). — Äus der Serie: „Cries of
London“, Farbendrucke nach F. Wheatley: „Tur-
nips and Carrots“ (von T. Gangoin), 135 gs.
(Sabin); „Old Chairs to Mend“ (Vendramini),
39 gs. (Colnaghi & Co.). — J. R. Smith „The
Hon. Miss O’Neill“ nach W. Peters, 78 gs.
(Lanser). F.
* *
*
Bei Sotheby, Wilkinson & Hodge in
London findet vom 26.-29. Äpril die Ver-
steigerung der bemerkenswerten Sammlung japa-
nischer Farbenholzschnitte statt, die der Ameri-
kaner John Stewart Happer zusammenge-
bracht hat. DieSammlung von Holzschnittbüchern
und Einzelblättern (708 Nummern) ist ausge-
zeichnet durch die gute Qualität der Drucke
und durch eine Menge großer Seltenheiten.
Besonders reichhaltig vertreten sind die Werke
des Hiroshige und des Harunobu. Von primi-
tiven Meistern erscheinen Nishimura Shigenobu,
Torii Kiyotada und Torii Kiyoshige mit außer-
ordentlich seltenen Blättern. Von den in gutem
Zustand seltenen schmalen Pfostenbildern, den
Nachirakaki, sind vorzügliche Beispiele vor-
handen. Die vollständige Folge von Hokmais
Shaschinkio scheint überhaupt im Handel noch
nicht vorgekommen zu sein. Die Happersamm-
lung ist mit großer Sachkunde unter der Mit-
wirkung japanischer Kenner gebildet worden.
Seit den Versteigerungen der Sammlungen
Gillot und Hayaschi in Paris ist eine gleich be-
deutende Sammlung japanischer Drucke nicht
öffentlich ausgeboten worden. Der illustrierte
Katalog ist von Arthur Morrison eingeleitet.
S
PARIS =-
Am dritten März versteigerten Baudoin und
Mannheim eine umfangreiche Sammlung von
Kunstgegenständen, bei der eine Anzahl Bronzen
zu guten Preisen weggingen: Nr. 36. Antike
Statuette, grüne Patina. Mars, unbekleidet, die
Beine fehlen: 2300 fs. — Nr. 37. Tintenfaß mit
Statuette des Marc Aurel, italienische Arbeit,
XVI. Jhdt.: 1560 fs. — Nr. 38. Statuette des
Friedens, in antiker Tracht, venetianische Arbeit,
XVI. Jhdt.: 1950 fs. — Nr. 39. Zwei Leuchter,
nakte Bacchantinnen mit Trauben und Vasen
auf dem Haupte. Florentinische Arbeit. XVI. Jhdt.:
1620 fs. — Nr. 40. Zwei Feuerböcke, Bronze,
braun patiniert, antike Krieger, auf den Sockeln
Kinder, Satyren, Löwen usw. als Verzierung.
Venezianische Arbeit, XVI. Jhdt.: 4000 fs.
Die ungefähr 150 Stücke der japanischen
Sammlung von Ch. Drouet, welche am 3. März
versteigert wurden, brachten insgesamt 13 450 fs.
Sensationelle Preise wurden weder für die Holz-
schnitte noch für die Zeichnungen erzielt.
Auch die Ätelierversteigerung F. Barrias hatte
ein sehr bescheidenes Resultat, 198 Nummern,
8500 fs.
In der am 5. und 6. März von Lair Dubreuil,
Paulme und Lasquin versteigerten Sammlung
des Fräulein Leroy ist zu erwähnen: Nr. 1.
Werkstatt Bouchers, Der kleine Nestausnehmer
und die kleineVogelhändlerin, zwei Bilder (41:33):
7500 fs. — Unter den Zeichnungen: Nr. 6. I. B.
Huet, Hirte mitTaube und Hund (17:21): 3350fs.
— Unter den Porzellanen (Weichporzellan von
Chantilly, Mennecy-Villeroy, Saint Cloud, Por-
zellan von Niederweiler, Paris und Meißen) er-
zielte eine Meißener Gruppe (Nr. 72) Hahn und
Henne, Natürliche Größe, den hohen Preis von
4805 fs. Ein kleiner Lüster aus Porzellan, sechs-
armig, Zweige, Guirlanden, Blumen, Sevres und
Vincennesporzellan brachte es auf 14 000 fs.
Äus dem zweiten Tage der Versteigerung sind
zu nennen: Nr. 103. Frühstücksservice für eine
Person, Sevres, Weichporzellan, 1759, Dekoration
von Äloncle: 1600 fs. — Nr. 109. Sevres, Weich-
porzellan, Tasse mit dunkelblauem Grund, farbiger
Email, Dekoration von Le Guay: 2100 fs. —
Sevres-Vincennes, Weichporzellan, Nr. 136, Große
Tasse und Untertasse, Gelber Grund, Blumen-
kranz und Bänder in Blau, Dekoration von
Catrice: 3705 fs. — Nr. 138. Kleine Tasse, Unter-
tasse und Tablett. Dunkelgrüner Grund, Amo-
retten. 1760. Angeblich aus dem Besitze der
Marie Antoinette: 6380 fs. — Nr. 141. Tasse
und Untertasse, rosa Grund. Landschaft, Bäume,
Vögel, Dekor von Bardet: 6000 fs. — Sevres,
Weichporzellan reichdekorierte Jardiniere. 1759:
5300 fs. —
Am 8. März Versteigerung von Gemälden
von F. Picabia. Gesamtertrag 25 549 fs. Die
Preise der Bilder schwankten zwischen 400 bis
600 fs.
Der Cicerone
Heft 7
kannt gewordene Silberwerk aus Glasgow,
28 £ pro Unze (408.16.0 £ [Crichton]). Ändere
englische Silbersachen brachten pro Unze
540, 300, 290usw.Schillinge. Ein Äugsburger
Stück (XVII. Jahrh.), 210, ein Nürnberger von
Christoff Richter (1592), 320 Schillinge pro Unze.
Kunstmöbel: Äußer den bereits obengenann-
ten Stücken; Französische: LouisXVI. Secre-
taire, 560 gs. (Harding); Kommode aus Maha-
goni, gleiche Periode, 360 gs. Englische:
Fünf Chippendale Stühle, 500 gs. (R. Partridge);
Königin Änna Walnuß Settee, mit vier Stühlen,
63 £ (Sooden & Fox).
Englische Stiche: J. R. Smith, Mrs. Payne
Galwey und Kind, Mezzotinto nach Reynolds,
300 gs. (Ägnew). — Äus der Serie: „Cries of
London“, Farbendrucke nach F. Wheatley: „Tur-
nips and Carrots“ (von T. Gangoin), 135 gs.
(Sabin); „Old Chairs to Mend“ (Vendramini),
39 gs. (Colnaghi & Co.). — J. R. Smith „The
Hon. Miss O’Neill“ nach W. Peters, 78 gs.
(Lanser). F.
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Bei Sotheby, Wilkinson & Hodge in
London findet vom 26.-29. Äpril die Ver-
steigerung der bemerkenswerten Sammlung japa-
nischer Farbenholzschnitte statt, die der Ameri-
kaner John Stewart Happer zusammenge-
bracht hat. DieSammlung von Holzschnittbüchern
und Einzelblättern (708 Nummern) ist ausge-
zeichnet durch die gute Qualität der Drucke
und durch eine Menge großer Seltenheiten.
Besonders reichhaltig vertreten sind die Werke
des Hiroshige und des Harunobu. Von primi-
tiven Meistern erscheinen Nishimura Shigenobu,
Torii Kiyotada und Torii Kiyoshige mit außer-
ordentlich seltenen Blättern. Von den in gutem
Zustand seltenen schmalen Pfostenbildern, den
Nachirakaki, sind vorzügliche Beispiele vor-
handen. Die vollständige Folge von Hokmais
Shaschinkio scheint überhaupt im Handel noch
nicht vorgekommen zu sein. Die Happersamm-
lung ist mit großer Sachkunde unter der Mit-
wirkung japanischer Kenner gebildet worden.
Seit den Versteigerungen der Sammlungen
Gillot und Hayaschi in Paris ist eine gleich be-
deutende Sammlung japanischer Drucke nicht
öffentlich ausgeboten worden. Der illustrierte
Katalog ist von Arthur Morrison eingeleitet.
S
PARIS =-
Am dritten März versteigerten Baudoin und
Mannheim eine umfangreiche Sammlung von
Kunstgegenständen, bei der eine Anzahl Bronzen
zu guten Preisen weggingen: Nr. 36. Antike
Statuette, grüne Patina. Mars, unbekleidet, die
Beine fehlen: 2300 fs. — Nr. 37. Tintenfaß mit
Statuette des Marc Aurel, italienische Arbeit,
XVI. Jhdt.: 1560 fs. — Nr. 38. Statuette des
Friedens, in antiker Tracht, venetianische Arbeit,
XVI. Jhdt.: 1950 fs. — Nr. 39. Zwei Leuchter,
nakte Bacchantinnen mit Trauben und Vasen
auf dem Haupte. Florentinische Arbeit. XVI. Jhdt.:
1620 fs. — Nr. 40. Zwei Feuerböcke, Bronze,
braun patiniert, antike Krieger, auf den Sockeln
Kinder, Satyren, Löwen usw. als Verzierung.
Venezianische Arbeit, XVI. Jhdt.: 4000 fs.
Die ungefähr 150 Stücke der japanischen
Sammlung von Ch. Drouet, welche am 3. März
versteigert wurden, brachten insgesamt 13 450 fs.
Sensationelle Preise wurden weder für die Holz-
schnitte noch für die Zeichnungen erzielt.
Auch die Ätelierversteigerung F. Barrias hatte
ein sehr bescheidenes Resultat, 198 Nummern,
8500 fs.
In der am 5. und 6. März von Lair Dubreuil,
Paulme und Lasquin versteigerten Sammlung
des Fräulein Leroy ist zu erwähnen: Nr. 1.
Werkstatt Bouchers, Der kleine Nestausnehmer
und die kleineVogelhändlerin, zwei Bilder (41:33):
7500 fs. — Unter den Zeichnungen: Nr. 6. I. B.
Huet, Hirte mitTaube und Hund (17:21): 3350fs.
— Unter den Porzellanen (Weichporzellan von
Chantilly, Mennecy-Villeroy, Saint Cloud, Por-
zellan von Niederweiler, Paris und Meißen) er-
zielte eine Meißener Gruppe (Nr. 72) Hahn und
Henne, Natürliche Größe, den hohen Preis von
4805 fs. Ein kleiner Lüster aus Porzellan, sechs-
armig, Zweige, Guirlanden, Blumen, Sevres und
Vincennesporzellan brachte es auf 14 000 fs.
Äus dem zweiten Tage der Versteigerung sind
zu nennen: Nr. 103. Frühstücksservice für eine
Person, Sevres, Weichporzellan, 1759, Dekoration
von Äloncle: 1600 fs. — Nr. 109. Sevres, Weich-
porzellan, Tasse mit dunkelblauem Grund, farbiger
Email, Dekoration von Le Guay: 2100 fs. —
Sevres-Vincennes, Weichporzellan, Nr. 136, Große
Tasse und Untertasse, Gelber Grund, Blumen-
kranz und Bänder in Blau, Dekoration von
Catrice: 3705 fs. — Nr. 138. Kleine Tasse, Unter-
tasse und Tablett. Dunkelgrüner Grund, Amo-
retten. 1760. Angeblich aus dem Besitze der
Marie Antoinette: 6380 fs. — Nr. 141. Tasse
und Untertasse, rosa Grund. Landschaft, Bäume,
Vögel, Dekor von Bardet: 6000 fs. — Sevres,
Weichporzellan reichdekorierte Jardiniere. 1759:
5300 fs. —
Am 8. März Versteigerung von Gemälden
von F. Picabia. Gesamtertrag 25 549 fs. Die
Preise der Bilder schwankten zwischen 400 bis
600 fs.