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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0283

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267

keineswegs historisch eine unanfechtbare, sie ist
vielmehr eben historisch veranlaßt allein durch
die jeweils sich ändernden Verhältnisse. Bezold
braucht keinen zweiten Direktor, wenn er nicht
selbst einen fordert (vgl. die Notiz unter
„Nürnberg“). Das ist ein objektives und aus-
schlaggebendes Moment. Daß derVerwaltungs-
ausschuß mit Nichtausübung des Vorschlagsrechts
eine wichtige Befugnis aufgibt, ist de iure un-
logisch. Gerade in dem ausgesprochenen Ver-
zicht auf ein Recht liegt logisch die Bestätigung
des Vorhandenseins eines solchen. Die Autorität
des ersten Direktors würde durch einen dem-
entsprechenden Beschluß in erfreulichster Weise
gestärkt werden, und für den nach auswärts
geschickten Stellvertreter wird schon irgend ein
Titel sich finden, der dem persönlichen Ehrgeiz
schmeichelt und das Publikum vertraulich macht.
Sollte es anders kommen, und wie auch zu er-
warten steht, ein zweiter Direktor gewählt wer-
den, so muß (falls es sich nicht nurum einen Kassen-
posten handelt), die Zweiherrschaft in kurzem
wieder jene Unzuträglichkeiten herbeiführen,
deren einstiges Vorhandensein sogarder Verfasser
des Ärtikels der Kunstchronik zugibt, die lange
Jahre mit den inneren Verhältnissen des ger-
manischen Nationalmuseums hindurch in uner-
freulicher Weise verquickt waren, und schon
anfingen, nach außen, bei der Vermehrung der
Sammlungen, einen bedenklichen Druck auszuüben.

An sich ist ja die Frage, ob das germanische
Museum, das trotz der tönenden Phrasen am
Schlüsse jenes Ärtikels sich von einem nord-
bayerischen Provinzialmuseum sehr wenig mehr
unterscheidet, einen zweiten Direktor enthält
oder nicht, für die Allgemeinheit belanglos und
gewiß nicht den Lärm wert, den der Verfasser
des in Frage stehenden Ärtikels zu schlagen
beliebt hat. Uhde-Bernays.

8

BERLIN -- _

Dem zweiten Direktor am Kaiser Friedrich-
Museum zu Berlin, Karl Koetschau, ist der
Professortitel verliehen worden. — Die neu-
gebildete Kommission des Museums umfaßt die
Herren Geheimrat Bode, Graf v. Harrach, Prof.
Knaus, Direktor Hugo v. Tschudi, Prof. Heinrich
Wölfflin. V.

8

KIEL —

Die Leiterin des Museums vaterländischer
Altertümer, Frl.Prof. Jo ha nnaMestorf, ist nach
35jähriger Tätigkeit aus ihrem Amte geschieden.
Johanna Mestorf, die kürzlich ihren 80. Geburts-

tag gefeiert hat, hat sich durch ihre prähisto-
rischen Studien außerordentlich verdient gemacht.

8

MANNHEIM -

Zum Direktor der Mannheimer Kunst-
halle wurde der bisherige Direktorialassistent
des Städelschen Kunstinstitutes, Dr. Wiehert,
ernannt.

8

MÜNCHEN - = -

Obwohl die Verhandlungen mit Direktor
von Tschudi wegen Übernahme des Postens als
Nachfolger Geheimrats von Reber noch zu keinem
positiven Resultat geführt haben, erhält sich in
Münchener Kunstkreisen die ebenso in Wien
verbreitete Nachricht, daß für den Fall der
Ablehnung Tschudis zunächst die Herren
Dr. Dornhöffer-Wien und Professor Weiz-
säcker-Stuttgart als Kandidaten für das Direk-
torium der alten Pinakothek in Betracht kommen
sollen.

s

NÜRNBERG .. -^-

Wie uns von zuverlässiger Seite mitgeteilt
wird, hat Direktor von Bezold nunmehr selbst
den Wunsch ausgesprochen, in seiner Tätig-
keit als Leiter des Germanischen Museums
durch einen zweiten Direktor unterstützt zu
werden. Nachdem Bezold auf diese Weise in
der Angelegenheit der Besetzung des zweiten
Direktorpostens Stellung nimmt (vergl. den
obenstehenden Artikel) wird der Pfingsten zu-
sammentretende Ausschuß sich mit dieser Er-
nennung zu beschäftigen haben. Unter den
zahlreichen Bewerbern um den Posten gilt der
bisherige Bibliothekar und Konservator des Ger-
manischen Museums, Dr. Theodor Hampe, als
der Bevorzugte. Dr. Hampe steht bereits seit
20 Jahren im Dienste des Museums und hat
sich auch außerhalb seiner amtlichen Tätigkeit
durch seine Forschungen zur Geschichte der
deutschen Goldschmiedekunst, vor allen Dingen
aber durch die Herausgabe der Nürnberger Rats-
verlässe bekannt gemacht.

8

WIEN --=.-- -

Der Direktor des Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie, Hofrat Dr. von Scala,
ist in den Ruhestand getreten. Scala hat fast
12 Jahre an der Spitze der Anstalt gestanden,
nachdem er vorher als Inspektor der kunst-
gewerblichen Fachschulen und als Direktor des
Handelsmuseums sich große Verdienste erworben
 
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