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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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11. Heft
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Zimmermann, Ernst: Rheinisches Steinzeug
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0367

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Rheinisches Steinzeug

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Äbb. 5. Vexierkrug aus Siegburger Steinzeug von H. Hilgers
□ Köln, Kunstgewerbe-Museum

der verschwindend seltenen Fälle, wo man Plaketten abformte — die Formen für die
plastischen Krugbeläge in den Töpferorten von den Krugbäckern selbst und von ihren
Werkleuten angefertigt worden sind.“ Als Hauptgründe für diese Ansicht werden an-
geführt, daß nirgends in den Akten, in den Zunftordnungen von solchen besonderen,
womöglich außerhalb der Töpferorte sitzenden Formschneidern die Rede ist, daß dagegen
im Siegburger Zunftbrief von 1552 ausdrücklich davon die Rede ist, daß nicht nur der
Meister selber, sondern auch seine Frau, seine Kinder, ja sogar sein Arbeitspersonal
„gedruckt oder geschniedenenn Werck“ „mit in selbst hanndt geschnitten“ haben.
Weiter kommt hinzu, daß die ersten Formen für solchen Schmuck nicht, wie Dorn-
busch angenommen, aus Buchsholz geschnitten gewesen sein können, sondern, wie
der Reliefschmuck der erhaltenen Töpferarbeiten aufs deutlichste zeigt, unmittelbar in
weichen Ton hineingearbeitete Hohlformen gewesen sein müssen, und daß schließlich
auch die für die Töpferarbeiten benötigten Hohlformen so sehr den eigentlichen Grund-
 
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