Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0384
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11. Heft
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568
Der Cicerone
Heft 11
rektorialassistentenstelle bei der Gemäldegalerie
und der Sammlung christlicher Bildwerke vom
1. Äpril d. J. ab übertragen worden.
S
KRÄKÄU =-. -
Emmanuel Swieykowski verstarb im
Älter von 35 Jahren in Nizza. Swieykowski
gehörte zu der jüngeren Generation polnischer
Kunstgelehrter, die aus der Schule Professor
M. Sokolowskis hervorgegangen sind, und
hinterläßt eine Anzahl Schriften, unter denen
der Katalog des Oeuvres des Krakauer Malers,
Michal Stachowicz (1768—1825), die Monographie
über die Kunstdenkmäler der galizischen Stadt
Dukla, sowie der Katalog der Textilsammlung
des Krakauer „Museum Narodowe“ die wich-
tigsten sind. P. E.
S
LEIPZIG - -
Den Herausgebern des allgemeinen Künstler-
lexikons, Dr. Felix Becker und Dr. Ulrich
Thieme ist der Titel Professor verliehen worden.
8
MÄRSEILLE..
Zum Nachfolger des im vorigen Jahre ver-
storbenen verdienten Konservators des Mar-
seiller Museums, Äuquier, wurde der Maler
Ämedee Gibert ernannt. Gibert ist Rompreis
von 1898. Diese Ernennung ist sehr charakte-
ristisch. Frankreich steht heute im großen und
ganzen noch auf dem Standpunkte, daß die
Leitung eines Museums eine Sinekure ist, die
man am besten einem Literaten oder Maler
überläßt. Eine systematische Heranbildung von
Museumsadministratoren, wie sie Deutschland
kennt, existiert in Frankreich nicht. Überdies
sind die Stellungen in der Regel schlecht be-
zahlt und die Vermehrung der Sammlungen er-
folgt außer durch Geschenke in der Regel nur
durch Ankäufe auf den lokalen Kunstausstel-
lungen, die meist auf recht niedriger Stufe
stehen, oder durch Überweisungen von seiten
des Ministeriums, daß die Provinzmuseen nur
allzuoft als Abladeplatz für Staatsankäufe be-
nützt, die man in Paris nicht gut dauernd der
Kritik der Öffentlichkeit aussetzen kann. Louis
Reau, ein ausgezeichneter Kenner der deutschen
Kunst und Museumsverhältnisse, hat im Oktober-
heft 1908 der Revue de Synthese historique und
im Märzheft der Revue de Paris umfassende
Studien über Organisation .der Museen und
speziell über das Werk Bodes in Berlin ver-
öffentlicht und auch er kommt in diesen Auf-
sätzen zu dem Schlüsse, daß die französischen
Museumsverwaltungen sich stark im Rückstände
befinden. R. M.-R.
8
MÜNCHEN —. —
Amtlich wird bekannt gegeben: „Die Aller-
höchste Entschließung wegen des Wechsels in
der Leitung der staatlichen Galerien ist erfolgt.
S. k. Hoh. der Prinz-Regent hat mit Wirkung
vom 1. Juli ds. Js. an 1. den Zentralgemälde-
galerie-Direktor Geheimen Rat Dr. Franz Ritter
v. Reber seiner Bitte entsprechend in den dau-
ernden Ruhestand versetzt und ihm in An-
erkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung
den Verdienstorden vom hl. Michael 2. Klasse
mit Stern verliehen, 2. zum Direktor der staat-
lichen Galerien den Direktor der Nationalgalerie
in Berlin Geh. Regierungsrat Dr. Hugo v. Ts ch u d i
in etatsmäßiger Eigenschaft ernannt.“
Nach Anordnung des Prinz-Regenten wird
die Zentralgemäldegalerie-Direktion künftighin
die Bezeichnung „Direktion der staatlichen
Galerien“ führen.
v. Tschudis Entlassungsgesuch ist zugleich —
wie man aus Berlin meldet —an allerhöchster
Stelle bereits bestätigt worden.
s
ROM . — ■
An Stelle des verstorbenen Professor Seitz
ist zum Direktor der Vatikanischen Bibliothek
soeben Professor Cavennaghi ernannt worden.
Professor Cavennaghis Name ist erst kürzlich
wegen seiner im Publikum allgemein begrüßten
Restaurierung des Abendmahles von Lionardo
durch alle Zeitungen gegangen.
Der Privatdozent für Kunstgeschichte an der
Neapler Universität Dr. Ä. Munoz ist zum
Inspektor der Monumente in Rom ernannt
worden und wird seine venia legendi an die
römische Universität übertragen.
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Der Cicerone
Heft 11
rektorialassistentenstelle bei der Gemäldegalerie
und der Sammlung christlicher Bildwerke vom
1. Äpril d. J. ab übertragen worden.
S
KRÄKÄU =-. -
Emmanuel Swieykowski verstarb im
Älter von 35 Jahren in Nizza. Swieykowski
gehörte zu der jüngeren Generation polnischer
Kunstgelehrter, die aus der Schule Professor
M. Sokolowskis hervorgegangen sind, und
hinterläßt eine Anzahl Schriften, unter denen
der Katalog des Oeuvres des Krakauer Malers,
Michal Stachowicz (1768—1825), die Monographie
über die Kunstdenkmäler der galizischen Stadt
Dukla, sowie der Katalog der Textilsammlung
des Krakauer „Museum Narodowe“ die wich-
tigsten sind. P. E.
S
LEIPZIG - -
Den Herausgebern des allgemeinen Künstler-
lexikons, Dr. Felix Becker und Dr. Ulrich
Thieme ist der Titel Professor verliehen worden.
8
MÄRSEILLE..
Zum Nachfolger des im vorigen Jahre ver-
storbenen verdienten Konservators des Mar-
seiller Museums, Äuquier, wurde der Maler
Ämedee Gibert ernannt. Gibert ist Rompreis
von 1898. Diese Ernennung ist sehr charakte-
ristisch. Frankreich steht heute im großen und
ganzen noch auf dem Standpunkte, daß die
Leitung eines Museums eine Sinekure ist, die
man am besten einem Literaten oder Maler
überläßt. Eine systematische Heranbildung von
Museumsadministratoren, wie sie Deutschland
kennt, existiert in Frankreich nicht. Überdies
sind die Stellungen in der Regel schlecht be-
zahlt und die Vermehrung der Sammlungen er-
folgt außer durch Geschenke in der Regel nur
durch Ankäufe auf den lokalen Kunstausstel-
lungen, die meist auf recht niedriger Stufe
stehen, oder durch Überweisungen von seiten
des Ministeriums, daß die Provinzmuseen nur
allzuoft als Abladeplatz für Staatsankäufe be-
nützt, die man in Paris nicht gut dauernd der
Kritik der Öffentlichkeit aussetzen kann. Louis
Reau, ein ausgezeichneter Kenner der deutschen
Kunst und Museumsverhältnisse, hat im Oktober-
heft 1908 der Revue de Synthese historique und
im Märzheft der Revue de Paris umfassende
Studien über Organisation .der Museen und
speziell über das Werk Bodes in Berlin ver-
öffentlicht und auch er kommt in diesen Auf-
sätzen zu dem Schlüsse, daß die französischen
Museumsverwaltungen sich stark im Rückstände
befinden. R. M.-R.
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MÜNCHEN —. —
Amtlich wird bekannt gegeben: „Die Aller-
höchste Entschließung wegen des Wechsels in
der Leitung der staatlichen Galerien ist erfolgt.
S. k. Hoh. der Prinz-Regent hat mit Wirkung
vom 1. Juli ds. Js. an 1. den Zentralgemälde-
galerie-Direktor Geheimen Rat Dr. Franz Ritter
v. Reber seiner Bitte entsprechend in den dau-
ernden Ruhestand versetzt und ihm in An-
erkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung
den Verdienstorden vom hl. Michael 2. Klasse
mit Stern verliehen, 2. zum Direktor der staat-
lichen Galerien den Direktor der Nationalgalerie
in Berlin Geh. Regierungsrat Dr. Hugo v. Ts ch u d i
in etatsmäßiger Eigenschaft ernannt.“
Nach Anordnung des Prinz-Regenten wird
die Zentralgemäldegalerie-Direktion künftighin
die Bezeichnung „Direktion der staatlichen
Galerien“ führen.
v. Tschudis Entlassungsgesuch ist zugleich —
wie man aus Berlin meldet —an allerhöchster
Stelle bereits bestätigt worden.
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ROM . — ■
An Stelle des verstorbenen Professor Seitz
ist zum Direktor der Vatikanischen Bibliothek
soeben Professor Cavennaghi ernannt worden.
Professor Cavennaghis Name ist erst kürzlich
wegen seiner im Publikum allgemein begrüßten
Restaurierung des Abendmahles von Lionardo
durch alle Zeitungen gegangen.
Der Privatdozent für Kunstgeschichte an der
Neapler Universität Dr. Ä. Munoz ist zum
Inspektor der Monumente in Rom ernannt
worden und wird seine venia legendi an die
römische Universität übertragen.
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