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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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12. Heft
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Brosch, L.: Fra Vittore Ghislandi
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0395

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Fra Vittore Ghislandi

379

Äbb. 2. V. GHISLANDI, Knabenporträt

Galerie Carrara

Ghislandi porträtieren. Mit dem zunehmenden Alter — so wird berichtet — verlernte
seine Hand den Pinsel zu führen und wurde unsicher. Etwa 67jährig, begann er mit
den Fingern zu malen und dem Pinsel immer mehr zu entsagen. Von diesem Zeit-
punkt an kann man die zweite malerische Periode in der Kunst des Meisters an-
setzen. Ghislandi starb achtzigjährig, 1743, in Bergamo.

Man darf Fra Ghislandis Kunst in zwei streng geschiedene Schaffensperioden
einteilen: die eine, wo er liebevoll ins Detail eingeht, die Perrückenwelt mit schmei-
chelndem Pinsel schildert, zart und fein alles umwebt, mit Vorliebe knisternde Seide,
 
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