Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0407
DOI Heft:
12. Heft
DOI Artikel:Polaczek, Ernst: Beiträge zur Geschichte der Straßburger Keramik, [1]: die Anfänge der Fayence-Industrie
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Beiträge zur Geschichte der Straßburger Keramik
391
Äbb. 6. Ovale Suppenschüssel, blau bemalt.
Marke G. Der nicht dazugehörige
Untersatz ohne Marke □
□ Straßburg, Kunstgewerbemuseum
Äbb. 7. Ovale Suppenschüssel, mit mehrfarbigem
Blumen- und Insektendekor. OhneMarke.
Der dazugehörige Untersatz mit der
Marke F. StraBburg, Kunstgewerbemuseum
Das Straßburger Museum besitzt eine ziemlich große Zahl von flachen und hohlen
Stücken dieser Art (Äbb. 5). Sie tragen die folgenden Marken: Ä, F, G, h, JHK in
Ligatur und R; also dieselben Marken, die auch auf blauen Stücken Vorkommen. Durch
sie ist der Zusammenhang zwischen den beiden Gruppen bewiesen, aber auch durch
die Formen. Ich stelle zwei ovale Suppenschüsseln einander gegenüber: Die blau-
dekorierte ist mit G zwischen zwei Kreuzen, die andere gar nicht bezeichnet (Abb. 6
und 7). Von dieser Form kenne ich ein zweites blaudekoriertes Exemplar mit der
Marke JHK und ein Exemplar mit polychromem Blumendekor und der Marke P H.
So wird durch Marken und Formen die Verbindung zwischen den verschiedenen
Dekors hergestellt.
Von den „indianischen“ Blumen führt der Weg in langsamem Anstieg auf-
wärts. Wir können wahrnehmen, wie das Rot sich allmählig vervollkommnet. Es
bedurfte allerdings erheblicher technischer und künstlerischer Kraft, um von dieser
Stufe zu der prachtvollen Farbigkeit und zu der malerischen Freiheit aufzusteigen, die
den späteren Arbeiten Paul Hannongs eigen ist.
Äbb. 8. Randverzierung von blaudekorierten Fagenceplatten
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Äbb. 6. Ovale Suppenschüssel, blau bemalt.
Marke G. Der nicht dazugehörige
Untersatz ohne Marke □
□ Straßburg, Kunstgewerbemuseum
Äbb. 7. Ovale Suppenschüssel, mit mehrfarbigem
Blumen- und Insektendekor. OhneMarke.
Der dazugehörige Untersatz mit der
Marke F. StraBburg, Kunstgewerbemuseum
Das Straßburger Museum besitzt eine ziemlich große Zahl von flachen und hohlen
Stücken dieser Art (Äbb. 5). Sie tragen die folgenden Marken: Ä, F, G, h, JHK in
Ligatur und R; also dieselben Marken, die auch auf blauen Stücken Vorkommen. Durch
sie ist der Zusammenhang zwischen den beiden Gruppen bewiesen, aber auch durch
die Formen. Ich stelle zwei ovale Suppenschüsseln einander gegenüber: Die blau-
dekorierte ist mit G zwischen zwei Kreuzen, die andere gar nicht bezeichnet (Abb. 6
und 7). Von dieser Form kenne ich ein zweites blaudekoriertes Exemplar mit der
Marke JHK und ein Exemplar mit polychromem Blumendekor und der Marke P H.
So wird durch Marken und Formen die Verbindung zwischen den verschiedenen
Dekors hergestellt.
Von den „indianischen“ Blumen führt der Weg in langsamem Anstieg auf-
wärts. Wir können wahrnehmen, wie das Rot sich allmählig vervollkommnet. Es
bedurfte allerdings erheblicher technischer und künstlerischer Kraft, um von dieser
Stufe zu der prachtvollen Farbigkeit und zu der malerischen Freiheit aufzusteigen, die
den späteren Arbeiten Paul Hannongs eigen ist.
Äbb. 8. Randverzierung von blaudekorierten Fagenceplatten