Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0436
DOI Heft:
13. Heft
DOI Artikel:Lehmann, Arthur: Die Kleinporträtkunst-Ausstellung des Mannheimer Altertumsvereins
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420
Der Cicerone
Heft 13
Bez. „M. Morgenroth p.“, 1845. Königin Pauline
von Württemberg o
Miniaturbildnis auf Porzellan (13x10,3 cm)
Bes.: Frl. E. Heres, Mannheim □
allzu hoch anzuschlagen, er kommt über eine gewisse Naturalistik nicht hinaus. Be-
deutend reifer und freier sind die Wachsbossierungen von Xaver Heuberger, dessen
Name gleichfalls unter den Miniuturbildnern noch nicht allzubekannt ist. Der Name
Heuberger scheint einer weitverzweigten Künstlerfamilie anzugehören, welche Wachs-
bossierungen verfertigte, denn der Katalog zählt fünf verschiedene Namen auf und
zwar Anton Heuberger (um 1821), Gregori Heuberger (um 1820), J. Heuberger (um
1849), Leopold Heuberger (als Modelleur in Wien um 1815—1830 tätig) und Xaver
Heuberger (zwischen 1812 und 1852). Die Bildnisse von Hinei und Xaver Heuberger
sind durchweg noch in durchschnittener Vollplastik dargestellt. Die Ausstellung zeigt
aber auch einige ganz vorzügliche Wachsbildnisse, die die Gesetze der Plastik aufs
Relief geschickt übertragen und die auch in einem einheitlichen Naturton des Wachses
gehalten sind. Die Verfertiger sind meistens bis jetzt noch nicht eruiert. Von be-
sonderen Namen sind aber noch zu erwähnen: Max Joseph Pozzi (1770 -1842),
ferner F. Brugger, sowie Friedrich Brechter, ein Schüler des Ignaz Hinei, Wachs-
und Tonbilder und gleichzeitig Konditor. Eines der besten Werke in Wachs ist
wohl das hier abgebildete Bildnis einer Frau mit Kind (Besitzer Heinrich Leonhard,
Mannheim). Der Meister dieses um etwa 1790 geschaffenen Werkes ist leider gleich-
falls unbekannt.
Von den Bildnissen in Porzellan dürfte vor allem ein sehr altes signiertes
Stück von A. Grassi interessieren, das ein Brustbild des Kaisers Joseph II. von Öster-
Der Cicerone
Heft 13
Bez. „M. Morgenroth p.“, 1845. Königin Pauline
von Württemberg o
Miniaturbildnis auf Porzellan (13x10,3 cm)
Bes.: Frl. E. Heres, Mannheim □
allzu hoch anzuschlagen, er kommt über eine gewisse Naturalistik nicht hinaus. Be-
deutend reifer und freier sind die Wachsbossierungen von Xaver Heuberger, dessen
Name gleichfalls unter den Miniuturbildnern noch nicht allzubekannt ist. Der Name
Heuberger scheint einer weitverzweigten Künstlerfamilie anzugehören, welche Wachs-
bossierungen verfertigte, denn der Katalog zählt fünf verschiedene Namen auf und
zwar Anton Heuberger (um 1821), Gregori Heuberger (um 1820), J. Heuberger (um
1849), Leopold Heuberger (als Modelleur in Wien um 1815—1830 tätig) und Xaver
Heuberger (zwischen 1812 und 1852). Die Bildnisse von Hinei und Xaver Heuberger
sind durchweg noch in durchschnittener Vollplastik dargestellt. Die Ausstellung zeigt
aber auch einige ganz vorzügliche Wachsbildnisse, die die Gesetze der Plastik aufs
Relief geschickt übertragen und die auch in einem einheitlichen Naturton des Wachses
gehalten sind. Die Verfertiger sind meistens bis jetzt noch nicht eruiert. Von be-
sonderen Namen sind aber noch zu erwähnen: Max Joseph Pozzi (1770 -1842),
ferner F. Brugger, sowie Friedrich Brechter, ein Schüler des Ignaz Hinei, Wachs-
und Tonbilder und gleichzeitig Konditor. Eines der besten Werke in Wachs ist
wohl das hier abgebildete Bildnis einer Frau mit Kind (Besitzer Heinrich Leonhard,
Mannheim). Der Meister dieses um etwa 1790 geschaffenen Werkes ist leider gleich-
falls unbekannt.
Von den Bildnissen in Porzellan dürfte vor allem ein sehr altes signiertes
Stück von A. Grassi interessieren, das ein Brustbild des Kaisers Joseph II. von Öster-