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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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14. Heft
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Polaczek, Ernst: Beiträge zur Geschichte der Straßburger Keramik, [2]: zwei Preisverzeichnisse der Hannongs
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0465

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Beiträge zur Geschichte der Straßburger Keramik

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Der Katalog beginnt von Nr. 1 und führt bis 1166. Ganz so groß, wie es
hiernach scheinen möchte, ist jedoch der Formenreichtum nicht. Es sind sehr viele
Ziffern weggelassen, um sie nachträglich für neu zu schaffende Formen einschieben zu
können. Im ganzen sind 384 Formen und Größen verzeichnet. Das Eß- und Trink-
geschirr überwiegt weitaus, und hierin ist die Mannigfaltigkeit sehr groß. Es sind
z. B. nicht weniger als 26 Suppenschüsseln, 8 Huiliers (darunter solche en vaisseau,
en gondole), 10 verschiedene Kühlgefäße (Seaux a Palissades, ä Compartiments), ferner
zahlreiche Tafelaufsätze, Cabarets usw. verzeichnet. Sehr zahlreich sind auch die Körbe,
Hängejardinieren in Halbkreisform (Demi-Iune), die Zwiebelkästen (Caisses ä ognons).
Die öffentlichen Sammlungen sind ganz weit davon entfernt, eine vollständige Ver-
tretung der Hannongschen Produktion, wie sie sich in diesem Verzeichnis darstellt,
zu bieten.

Josef Hannong bietet seine Ware in fünf verschiedenen Gewändern, weiß, dann
mit Peinture des Indes, worunter wir etwas ähnliches wie „indianische Blumen“ zu
verstehen haben, dann mit Peinture fine, worunter vermutlich die sorgfältige kontur-
lose Malerei gemeint ist, endlich mit einfachem und schließlich mit dreifachem Gold-
rand. Die Nummern des Verzeichnisses entsprechen durchaus den auf den Geschirr-
teilen aufgemalten Nummern; die Nr. 39, die sich so häufig auf Formstücken, großen
Vasen, figürlichen Gruppen findet, ist die Formnummer eines gewöhnlichen Tellers,
und alle jene Stücke sind Fälschungen.

Dem Exemplar des Preisverzeichnisses, das mir vorliegt, ist die „Specification
d’un Service en fagence parfaite, de premier choix, peinte ä fleurs japonoises, ou en
demi-fin, grandes fleurs, pour une table de douze ä quinze couverts“ beigeheftet.
 
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