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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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15. Heft
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Hildebrandt, Edmund: Ein neuer Falconet
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0490

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Der Cicerone

Heft 15

Als Beweis für die Berechtigung dieser malerischen Forderungen im Basrelief
und für die nahe Verwandtschaft von Malerei und Reliefkunst sei anzuführen, daß die
Gemälde großer Meister, wie Poussin und Lesueur, sich ohne Schwierigkeiten in Bas-
reliefs übersetzen ließen. Auch besäßen die Italiener für das Basrelief den Ausdruck:
„un quadro di bassorilievo“. Mit alledem aber solle nicht behauptet werden, daß ein
Relief durchaus immer illusionistische Wirkungen hervorbringen müsse wie ein Ge-
mälde. Es handele sich nur um Befreiung von den Fesseln der als allein maßgebend
verkündeten Vorbilder der Antike und um eine Erweiterung der künstlerischen Ausdrucks-
mittel. „Ich bin“, so schließt Falconet, „aufs innigste überzeugt, daß man von der
Malerei, oder besser gesagt, von der Natur, alle Mittel entlehnen darf, die der
Reliefkunst förderlich sein können“.
 
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