Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

DOI Heft:
17. Heft
DOI Artikel:
Hofmann, Friedrich Hermann: Die Porzellan-Ausstellung im Bayrischen Nationalmuseum, [1]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0557

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Porzellan-Ausstellung im Bayrischen Nationalmuseum

533

Frankenthal, Tanzende Kinder (Nr. 1293)

ordentlich interessanten Unterschiede zwischen der Modellierung des Originals und der
Kopie kann hier nicht näher eingegangen werden.

Bastellis Nachfolger als Modellmeister in Nymphenburg, Dominikus Auliczek d. Ä„
ist durch sein überragendes Hauptwerk, die lebensgroße Büste des Grafen Sigismund
Haimhausen (Nr. 692), sozusagen entschuldigt für mancherlei künstlerische Sünden, die
seine anderen plastischen Werke zeigen. Die Haimhausenbüste, über die an anderer
Stelle ausführlich gehandelt wurde1), steht an der Grenze zwischen monumentaler
Plastik und Handwerkskunst. Als keramische Leistung ist sie eigentlich ein Unikum.

Gegenüber diesem Kunstwerk sinken alle die Tierhatzen Auliczeks, seine Porträt-
reliefs, seine großen Götterfiguren auf ein schier handwerksmäßiges Niveau herab. Be-
sonders in den umfangreichen Serien, wie sie die Ausstellung zeigt, wirken z. B. die
Götterfiguren fast öde und abgeschmackt. Wogegen das einzelne Stück, für sich be-
trachtet, vielfach noch durch den immerhin dekorativen Aufbau und die effektvolle Sil-
houettenwirkung befriedigen kann.

g Siehe Münchner Jahrb. f. bild. Kunst. 1909. 1. Halbbd. S. 66 ff.
 
Annotationen