Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0655
DOI Heft:
20. Heft
DOI Artikel:Halm, Philipp Maria: Das Maximiliansmuseum in Augsburg
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0655
Das Maximiliansmuseum in Äugsburg
627
Abb. 2. Hof des Maximiliansmuseum in Äugsburg
holz mit einem prächtigen, in Silber getriebenen, ziselierten und zum Teil vergoldeten
Mittelrelief Christi am Kreuz von Jeremias Flicker (1580—1647) und den ebensofein
gearbeiteten seitlichen Reliefs des hl. Michael und der Verkündigung Mariä von Tobias
Zainer (1550—1613). Unter den ungefähr gleichzeitigen Ärbeiten fällt eine Reiseuhr
auf, deren Gehäus von dem bekannten David Ättemstetter, gest. 1617, gefertigt und
am Zifferblatt sehr fein in tranzlucidem Silberschmelz ganz im Stile des Prunkschreins
im Bayrischen Nationalmuseum dekoriert wurde. Die gleiche Technik und der Stil
lassen denselben Meister auch als Schöpfer einer zierlichen Marienkrone vermuten.
Der Spätzeit des XVII. Jahrhunderts gehört die mächtige Prunkplatte von dem aus
Schlesien eingewanderten Goldschmied Heinrich Männlich (gest. 1698) an, welche eben-
falls aus der Kollektion Riedinger stammt. Das dekorativ außerordentlich wirksame
Stück gibt in flotter Treibarbeit die Szene wieder, wie Coriolan von seiner Mutter
und Gattin mit Bitten bestürmt wird, von der Belagerung der Stadt abzustehen. Sehr
geschmackvoll ist der breite Blumen- und Früchtenkranz des Randes herausgearbeitet.
627
Abb. 2. Hof des Maximiliansmuseum in Äugsburg
holz mit einem prächtigen, in Silber getriebenen, ziselierten und zum Teil vergoldeten
Mittelrelief Christi am Kreuz von Jeremias Flicker (1580—1647) und den ebensofein
gearbeiteten seitlichen Reliefs des hl. Michael und der Verkündigung Mariä von Tobias
Zainer (1550—1613). Unter den ungefähr gleichzeitigen Ärbeiten fällt eine Reiseuhr
auf, deren Gehäus von dem bekannten David Ättemstetter, gest. 1617, gefertigt und
am Zifferblatt sehr fein in tranzlucidem Silberschmelz ganz im Stile des Prunkschreins
im Bayrischen Nationalmuseum dekoriert wurde. Die gleiche Technik und der Stil
lassen denselben Meister auch als Schöpfer einer zierlichen Marienkrone vermuten.
Der Spätzeit des XVII. Jahrhunderts gehört die mächtige Prunkplatte von dem aus
Schlesien eingewanderten Goldschmied Heinrich Männlich (gest. 1698) an, welche eben-
falls aus der Kollektion Riedinger stammt. Das dekorativ außerordentlich wirksame
Stück gibt in flotter Treibarbeit die Szene wieder, wie Coriolan von seiner Mutter
und Gattin mit Bitten bestürmt wird, von der Belagerung der Stadt abzustehen. Sehr
geschmackvoll ist der breite Blumen- und Früchtenkranz des Randes herausgearbeitet.