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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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20. Heft
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Uhde-Bernays, Hermann: Die Neuordnung der Münchener alten Pinakothek
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Bevorstehene Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0680

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652

Der Cicerone

Heft 20

sich Blätter von Blooteling, W. Jz. Delff, Ikono-
graphie von Ä. van Dijck, de Ghegn, Gole, H.
Goltzius (60 Blätter, worunter auch das be-
kannte Walfischblatt von 1594), Rembrandt,
Ruisdael, J. Sugderhoef (mehrere Stiche nach
Frans Hals), Jan und Ädriaen v. d. Velde, Gebr.
Visscher, Gebr. Wierix usw. Hinzu kommen
noch einige Blätter der deutschen, englischen
und französischen Schule, unter denen eine
Serie seltener Porträts von G. Washington her-
vorzuheben wäre. Der Anfang Oktober er-
schienene Katalog verzeichnet 1134 Nummern
und ist mit 56 Abbildungen illustriert.

Die zweite Auktion wird vom 23.—25. No-
vember dauern und nur japanische Kunst
bringen, teils kunstgewerbliche Arbeiten: Bron-
zen, Keramik, Inros, Stichblätter, Netsukes,
teils Stiche von Harunobu, Hokusai, Koriusai,
Sharaku, Utamaro usw. und Bücher. Der Ka-
talog ist noch nicht erschienen.

Fred. Müller & Co. haben die genaueren
Daten ihrer Auktionen noch nicht bekannt ge-
geben. Zur Versteigerung gelangen zunächst
Antiquitäten: Chinesisches Porzellan, Delfter
Fagence, holländische und französische Möbel,
Perlen, Silber, Decken- und Wandgemälde usw.
aus Friesischen und Oberijsselschen Sammlungen
und von einem Kastell in Gelderland. Weiter
verzeichnet die Ankündigung alte Gemälde,
darunter Werke von Cugp, van Gogen, Mole-
naer, Jan Steen, Teniers, eine Serie Amsterdamer
Ansichten; moderne Gemälde und Aqua-
relle, darunter Arbeiten von Bastert, de Bock,
Bosboom, Breitner, Josef Israels, W. Maris,
Mesdag, Ä. Neuhugs, Poggenbeek, Roelofs,
Weissenbruch, Witsen usw.; alte Stiche und
Zeichnungen, ungefähr 30000 Blätter, darunter
die Sammlungen Motz van Enghuijzen und
Armand Sassen; schließlich Dokumente, Äuto-
graphen, Handschriften, kostbare Bü-
cher usw. Alles Nähere nach dem Erscheinen
der einzelnen Kataloge.

C. F. Roos & Co., die bereits Anfang Okto-
ber eine Versteigerung moderner holländischer
Kunst abhielten, hatten auch für Anfang Nov.
eine Auktion in Aussicht gestellt, die ausschließ-
lich alte Kunst umfassen sollte, sowohl Ge-
mälde, als besonders kunstgewerbliche Gegen-
stände aus den Sammlungeu E. Brandsma, W.

B. in Utrecht, einem Kastell Friesland u. a.

Diese Versteigerung wird erst am 14. und
15. Dezember stattfinden. K. E.

8

BRÜSSEL - -

Die vom 8. bis 12. November bei der Firma
J. u. Ä. Le Rog zur Versteigerung gelangende
Sammlung des verstorbenen Kunsthistorikers und
Mitglieds der kgl.Museumskommission Edouard
Fetis enthält 186 alte Gemälde und Miniaturen,
einige wenige moderne und etwa 400 Kunst-
gegenstände in Holz, Bronze, Majolika usw.
Der Clou der alten Bilder ist eine 1,30 zu 1,60 m
große „Anbetung der Könige“ in Wasserfarben
auf Leinwand gemalt, ein leider nicht gut er-
haltenes Werk des älteren Breughel. Die
Echtheit desselben wie die eines Ölbildes von
Lukas v. Legden „St. Antonius Einsiedler“
ist für Herrn Henrg Hgmans erwiesen. Dann
sind hervorzuheben „Apollo und Diana“ von
Lukas Cranach, zwei Tafeln von Henri Met
de Blees, der H. Joseph von Ärimathia und S.
Nicodemus, beide gut erhalten, 1,53 zu 51 groß;
ein gutes Bildchen von Ä. Isenbrant „Der
heilige Hierongmus“, mehrere Breughel d. J.;
„St. Adrian“ von Bernhard van Orleg, fünf
Tafeln, die M. Friedländer dem Meister von
Messkirch zuschreibt, mehrere Bildnisse von
van der Heist, Sutermans, Miereveld, ein
Ouwater sign. 1628 „Pgramus und Thisbe“,
eine Marktszene von Theobald Michau, so-
wie Stilleben von J. H. van Zuglen u. a. Unter
den Modernen ist außer Gallait und Madou
wenig da. Die Sammlung von Holzschnitzereien
ist umfangreich und enthält hauptsächlich kleinere
Figuren und Gruppen des XV. und XVI. Jahr-
hunderts, unter denen viel charakteristisches ist,
wie auch die Bronzen, Terrakotten, Porzel-
lane usw. manches Interessante aufweisen. M.

Aus der nächsten Monat zum Verkauf kom-
menden und jetzt in einigen übrigens schlecht
beleuchteten Nebensälen des Museums ausge-
stellten Sammlung von Bildern des Königs
ist von deutschen Gemälden hervorzuheben
Adolph Schregers bedeutendes Bild „Wal-
lachische Pferde im Sturm“ sowie ein schöner
Oswald Achenbach „Villa d'Este“ und eine
gute Marine von Andreas Achenbach, die
einzigen Vertreter deutscher Malerei. Von
Holländern ist ein kräftiges Seestück von H. W.
Mesdag vorhanden. Unter den Belgiern ragt
Legs weit über seine Landsleute heraus, be-
sonders durch den „Spaziergang auf dem Stadt-
wall“ nach Goethe, ein koloristisches Juwel.
Dann sind noch von Alfred Stevens zwei
feine Bilder „Besuch“ und „Die Freundinnen“,
von Joseph Stevens „Der Sandmann“ ein
Henrg de Brackeleer, sowie einige Landschaften
 
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