Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0723
DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:Stoehr, August: Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Ansbach, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0723
Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Änsbach
695
/
Krüge und Teller (Abbil-
dung 10, 11) mit der Marke
A n (Ansbach ,/U
/'\ .1, Popp) 7 '
kommen öfters vor. Sie erheben
sich nicht besonders über die Er-
zeugnisse anderer Fabriken. Den
Mittelpunkt der Schauseite der
Krüge nimmt meist eine kräftige
Nelkenblume ein, von der aus
Zweige in luftiger Zusammen-
setzung nach beiden Seiten aus-
strahlen, die wieder in Blumen
endigen. Besonders charakte-
ristisch ist die farbige Behand-
lung des Nelkenkrautes, dessen
Blätter der Länge nach in grün
und gelb geteilt sind (Abbild. 12).
Vielfach kommen auch figürliche
Darstellungen vor, z. B. ein wan-
dernder Bauer, eine Bäuerin, Bürger
ähnliche Volkstypen. Gewöhnlich steht
Abbildung 11
Abbildung 10
und Bürgerinnen im Sonntagsstaat, Jäger und
rechts und links gegen den Henkel zu ein Baum
als Abschluß, der meistens pal-
menartige Gestalt hat.
Unter dem Henkelende pflegt
eine Verzierung zu sitzen, die
die Form eines Spitzovals zeigt,
daß beiderseits von nach außen
immer kürzer werdenden, ge-
bogenen Strichen begleitet ist.
Der Dekor des Henkels selbst ist
ganz verschieden, bald sind ein-
fache Querlinien, bald Spiralen,
bald Blumenzweige verwendet.
Zur Malerei mit Muffelfarben,
wie sie die Bayreuther Fabrik im
letzten Drittel des XVIII. Jahr-
hunderts fast ausschließlich geübt
hat, ist man in Ansbach wohl
niemals übergegangen.
Im Ansbacher Schloß befindet
sich ein Zimmer, dessen Wände
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Krüge und Teller (Abbil-
dung 10, 11) mit der Marke
A n (Ansbach ,/U
/'\ .1, Popp) 7 '
kommen öfters vor. Sie erheben
sich nicht besonders über die Er-
zeugnisse anderer Fabriken. Den
Mittelpunkt der Schauseite der
Krüge nimmt meist eine kräftige
Nelkenblume ein, von der aus
Zweige in luftiger Zusammen-
setzung nach beiden Seiten aus-
strahlen, die wieder in Blumen
endigen. Besonders charakte-
ristisch ist die farbige Behand-
lung des Nelkenkrautes, dessen
Blätter der Länge nach in grün
und gelb geteilt sind (Abbild. 12).
Vielfach kommen auch figürliche
Darstellungen vor, z. B. ein wan-
dernder Bauer, eine Bäuerin, Bürger
ähnliche Volkstypen. Gewöhnlich steht
Abbildung 11
Abbildung 10
und Bürgerinnen im Sonntagsstaat, Jäger und
rechts und links gegen den Henkel zu ein Baum
als Abschluß, der meistens pal-
menartige Gestalt hat.
Unter dem Henkelende pflegt
eine Verzierung zu sitzen, die
die Form eines Spitzovals zeigt,
daß beiderseits von nach außen
immer kürzer werdenden, ge-
bogenen Strichen begleitet ist.
Der Dekor des Henkels selbst ist
ganz verschieden, bald sind ein-
fache Querlinien, bald Spiralen,
bald Blumenzweige verwendet.
Zur Malerei mit Muffelfarben,
wie sie die Bayreuther Fabrik im
letzten Drittel des XVIII. Jahr-
hunderts fast ausschließlich geübt
hat, ist man in Ansbach wohl
niemals übergegangen.
Im Ansbacher Schloß befindet
sich ein Zimmer, dessen Wände