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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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24. Heft
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Gronau, Georg; Goldschmidt, Adolph; Wölfflin, Heinrich: Zur Echtheitsfrage der Berliner Flora: Ergebnisse einer Umfrage
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0786

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Antiker Bronzekopf des Hypnos

selbstverständlich den Beweis, daß wir es mit einer eigenhändigen Arbeit des Meisters
zu tun haben, unmöglich; ich lege auch nicht auf diese Frage den Ton, sondern darauf,
ob die Büste der Periode des großen Meisters selbst angehört oder nicht.

Die Möglichkeit aber, daß Leonardo gelegentlich in Wachs sich versucht habe,
kann man ernsthaft wirklich nicht bestreiten. Als Schüler Verrocchios, von dessen Ein-
fluß auf die Verbesserung der Wachsporträtplastik Vasari berichtet, als ein Künstler,
der die verschiedensten Techniken ausprobiert, weil sein forschender Geist ihn dazu
trieb, als Plastiker endlich, der 16 Jahre lang sich mit Entwürfen und Modellen für ein
Monument in Bronze abgab, hat er sich zweifellos auch mit der Wachsplastik abge-
geben. Wie soll man erwarten, daß ein Zeugnis über solche Versuche, die sich in der
Intimität der Werkstatt abspielen, sich zu uns hinüber gerettet hat? Nur der reinste
Zufall hätte uns ein solches erhalten können.

Man hat auch den antikisierenden Charakter des Kopfes befremdlich gefunden
(der übrigens stärker bei der Profilansicht auffällt, während der Kopf, von vorn be-
 
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