Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (16.1924)

wirkt in iprem unerbittlichen Scpienenfyftem, als wäre pe imftande, den künftigen 3en-
tralbapnpof eines Planeten zu erleuchten. Man fpürt Mafcpinenromantik, d. p. -imitation.
So etwa bei Schlemmers zweckfreien Rundplaftiken, denen gegenüber wirkliche Ma-
fchinen viel fcpöner pnd, dazu fiep nocp bewegen und etwas leiften. Dinge, wie Schlem-
mers Freiplaftiken (nur diefe) pt^en oft grundfätpiep zwifepen zwei Stüplen, zwifepen
den beiden Möglichkeiten, in denen fie erft ipren vollen Sinn entfalten: fie müffen ent-
weder einer (üaridgliederung oder praktifeper Funktion einer Architektur eingegliedert
fein, oder praktifcpe Funktion (etwa eines Leucptgefüges) annepmen, wie im Eingang
des Baupaufes. Oder fie müffen die Magie bloßer Scpeinexiftenz annepmen, d. p. zur
bloßen Malerei oder 3ei<hnung werden, wie an den (Bänden des kleinen Baupaufes.
Croh allem ift zu fagen: Es gibt in ganz Europa keine Kunftfcpule, wo peute fo folge-
richtig von unten per aufgebaut, wo fo entfcploffen vorwärts getaftet wurde, wo foviel
Gemeingeift und foviel junger Mut zu neuen Möglichkeiten lebt.


Guftave Dore. Federzeichnung.