Sammlungen
es pd) um eine Darpeilung von Lib. I. Samuelis
21, wofelbft der jugendliche David vom Prieper
Abimelecb die Sd)aubrote und das Schwert Go-
liaths empfängt. — Flurers „Gemsjagd“, Nr. 18,
zählte zu jenen Stücken der Ausfteilung, die be-
fondere Anziehungskraft ausübten; in der Cat
gebührt dem genannten Bilde ein hervorragender
Platj in der Entwiddungsgefchid)te der Peirifchen
Landfchaftsmalerei: fo fehr es komponiert ift,
will es doch bewußt djarakteripifch wirken. —
Die ÖLIerke der übrigen Steirer, Fjackhofer, Jan-
nedc, Jantl, Molk und anderer mehr repräfen-
tierten die fchon bekannten Eigenarten ihrer
Meiper.
So [ehr die Plaftik ziffernmäßig hinter den
Gemälden zurückblieb, fo eindrucksvoll waren
die zur Ausfteilung gelangten Stücke, die pd)
um wenige Namen gruppierten, Unter den durch-
wegs kirchlichen Arbeiten beanfpruchten die vom
Stift Admont verbrachten farbigen Meifterwerke
Chaddeus Stammeis die FJauptaufmerkfamkeit,
da ihre hie und da groteske Zierlichkeit pd) in
diefer Aufpellung bequem ftudieren ließ. Alles
weitere von Straub, Scßokhotnigg, Kininger und
anderen war überwiegend bekannter Bepjj des
peiermärkifchen Landesmufeums. — An einem
kleinen Proplporträt in [Flachs Nr. 144 gab merk-
würdigerweife die önterfchrift unter den per-
fönlicben ünterfchriften eines Beptjers für den
Verfaffer des Kataloges Anlaß, die heimifche
Kunftgefd)id)te um einen „Steirifchen Mono-
grammiften I:A:K:“ zu bereichern. Abgefehen
davon, daß der Cüortlaut der Bei[d)rift in keiner
ttleife berechtigt, diefen I: A : K : als den Künßier
der kleinen (üachsboffierung zu erkennen, läßt
pd) fein Inkognito mit F)ilfe der Regepen der
Grazer Stadtpfarrkirche leicht lüften, infofern
die für den Propft Dr. Abund Kuntfchak über-
lieferten biographifcben Nachrichten genau mit
den Angaben übereinftimmen, die von dem an-
geblichen Monogrammipen I: A : K: gefd)rieben,
im Katalog in extenso zum Abdruck gebracht
wurden. Das hätte pd) der würdige Propft und
fpätereAbt des fteirifchen Cipercienferftiftes Rein
nicht träumen laffen, auf Grund feiner pietät-
vollen Notiz in die Reihe der fteirifchen Barock-
künftler aufgenommen zu werden. —
Retrofpektive Ausftellungen pnd immer ein
3eid)en liebevoller Vertiefung in zeitlich und
örtlich herausgehobene Gebiete, als folches foll
auch die befprochene hiemit gewürdigt und voll
anerkannt fein. — Robert Meeraus.
Die Morgan-Bibliotljek in NewYork
J. P. Morgan hat vor kurzem feine Biblio-
thek mit dem Fjauptteil des Gebäudes, in dem
diefe untergebracht ip, in ein öffentliches Inftitut
umgewandelt, das von Creußändern zugunften
aller Gelehrten und Kunftfreunde verwaltet wer-
den foll. Der großartigen Gabe fd)ließt fid) ein
Erhaltungs- und Erweiterungsfonds von ein
und einer halben Million Dollar an. Nächp der
F)untington-Bibliothek in Californien, die ja auch
zu einer öffentlichen gemacht worden ift, dürfte
die des Mr. Morgan, die in ihren Fjauptbeftänden
auf den verporbenen J. P. Morgan fen. zurück-
geht, die bedeutendpe Privatbücherei der Ver-
einigten Staaten fein. Etwa 10000 Cüerke follen
von größter Seltenheit fein und zum Deil auch
hohen Kunpwert bep&en. Neben illuminierten
und anderen Fjandfctjriften und Inkunabeln und
fpäterenDruckwerken, z.C. in feltenen Einbänden,
enthält die Bibliothek FJandzeichnungen derver-
fchiedenften Schulen, Schwarzweiß-Blätter, Mün-
zen und Medaillen ufw., auch eine Anzahl von
Äutographen berühmter Perfönlichkeiten. Der
Fdert der ganzen Stiftung wird von J. P. Morgan
felber auf acht und eine halbe Million Dollar
gefchätp, was, wie Kenner meinen, eine fehr
befcheidene Schätzung fei. Der Bibliothek fteht
wie bisher Mr. Morgans Bibliothekarin, Miß
Copa Greene vor, an die pd) Intereffenten zu
wenden haben. F.
Galerieerwerbungen moderner Kunft
Die Staatsgalerie in tüien erwarb inder Aus-
ftellung franzöpfcber Malerei der Galerie Flecht-
heim beiCüürthle in Cüien Gericaults „ürompe-
ter“. — Die ftädtifd)en Kunftfammlungen in
Düffeldorf kauften Fjeinrich Nauens Ölgemälde
„Bildnis der Elfe Sohn“, das [Flallraf-Richart}-
Mu feum GeorgeGrosz’ „Fürangel“, Rudolf Groß-
manns „Langenargen“ und zweiAquarellePascins
aus Kuba und Florida. — In den Beptj der Kun ft-
halle zu F) am bürg gelangte Kurt Edzards
Bronze „bans Breitenfträter“.
Dresden
Im Stadtmufeum pnd fozufagen als „Ver-
mächtnis“ die Erwerbungen zu fehen, die in
einer verhältnismäßig kurzen Amtszeit von dem
heute abgebauten Direktor P. F. Schmidt ge-
macht wurden. Und einer jener berühmten 3U"
fälle will es, daß die neugeordnete moderne Ab-
teilung der Staatlichen Gemäldegalerie gleich-
zeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Über die Neuerwerbungen der Städtifchen
Sammlungen habe ich an diefer Stelle bereits
berichtet und verweife darauf (Cic. XIII. 121).
[tüchtiger als die Ergänzung diefes Katalogs ift
der Eindruck der Ausftellung: Planvoller Ankauf
der Kunp feit 1900, Dresdner Akademie (Kuehl
bis Feldbauer), „Brücke“, „Dresdner Sezeffion“,
außerdem Kokofchka, Nolde, Becker-Moderfobn,
George Grosz und einige Jüngere. Zugegeben
fei, daß Schmidt vielleicht etwas zu weitherzig
war in der Abgrenzung des Gebietes (er füllte
eine Sammlung Dresdner Kunp fchaffen), aber
was da ip, hat Sinn und 3ufammenhang. Es
ip ein Jammer, daß die Arbeit Corfo bleibt und
heute nochmal gezeigt wird, um anfchließend
auf dem Speicher zu verkommen. Ein befon-
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es pd) um eine Darpeilung von Lib. I. Samuelis
21, wofelbft der jugendliche David vom Prieper
Abimelecb die Sd)aubrote und das Schwert Go-
liaths empfängt. — Flurers „Gemsjagd“, Nr. 18,
zählte zu jenen Stücken der Ausfteilung, die be-
fondere Anziehungskraft ausübten; in der Cat
gebührt dem genannten Bilde ein hervorragender
Platj in der Entwiddungsgefchid)te der Peirifchen
Landfchaftsmalerei: fo fehr es komponiert ift,
will es doch bewußt djarakteripifch wirken. —
Die ÖLIerke der übrigen Steirer, Fjackhofer, Jan-
nedc, Jantl, Molk und anderer mehr repräfen-
tierten die fchon bekannten Eigenarten ihrer
Meiper.
So [ehr die Plaftik ziffernmäßig hinter den
Gemälden zurückblieb, fo eindrucksvoll waren
die zur Ausfteilung gelangten Stücke, die pd)
um wenige Namen gruppierten, Unter den durch-
wegs kirchlichen Arbeiten beanfpruchten die vom
Stift Admont verbrachten farbigen Meifterwerke
Chaddeus Stammeis die FJauptaufmerkfamkeit,
da ihre hie und da groteske Zierlichkeit pd) in
diefer Aufpellung bequem ftudieren ließ. Alles
weitere von Straub, Scßokhotnigg, Kininger und
anderen war überwiegend bekannter Bepjj des
peiermärkifchen Landesmufeums. — An einem
kleinen Proplporträt in [Flachs Nr. 144 gab merk-
würdigerweife die önterfchrift unter den per-
fönlicben ünterfchriften eines Beptjers für den
Verfaffer des Kataloges Anlaß, die heimifche
Kunftgefd)id)te um einen „Steirifchen Mono-
grammiften I:A:K:“ zu bereichern. Abgefehen
davon, daß der Cüortlaut der Bei[d)rift in keiner
ttleife berechtigt, diefen I: A : K : als den Künßier
der kleinen (üachsboffierung zu erkennen, läßt
pd) fein Inkognito mit F)ilfe der Regepen der
Grazer Stadtpfarrkirche leicht lüften, infofern
die für den Propft Dr. Abund Kuntfchak über-
lieferten biographifcben Nachrichten genau mit
den Angaben übereinftimmen, die von dem an-
geblichen Monogrammipen I: A : K: gefd)rieben,
im Katalog in extenso zum Abdruck gebracht
wurden. Das hätte pd) der würdige Propft und
fpätereAbt des fteirifchen Cipercienferftiftes Rein
nicht träumen laffen, auf Grund feiner pietät-
vollen Notiz in die Reihe der fteirifchen Barock-
künftler aufgenommen zu werden. —
Retrofpektive Ausftellungen pnd immer ein
3eid)en liebevoller Vertiefung in zeitlich und
örtlich herausgehobene Gebiete, als folches foll
auch die befprochene hiemit gewürdigt und voll
anerkannt fein. — Robert Meeraus.
Die Morgan-Bibliotljek in NewYork
J. P. Morgan hat vor kurzem feine Biblio-
thek mit dem Fjauptteil des Gebäudes, in dem
diefe untergebracht ip, in ein öffentliches Inftitut
umgewandelt, das von Creußändern zugunften
aller Gelehrten und Kunftfreunde verwaltet wer-
den foll. Der großartigen Gabe fd)ließt fid) ein
Erhaltungs- und Erweiterungsfonds von ein
und einer halben Million Dollar an. Nächp der
F)untington-Bibliothek in Californien, die ja auch
zu einer öffentlichen gemacht worden ift, dürfte
die des Mr. Morgan, die in ihren Fjauptbeftänden
auf den verporbenen J. P. Morgan fen. zurück-
geht, die bedeutendpe Privatbücherei der Ver-
einigten Staaten fein. Etwa 10000 Cüerke follen
von größter Seltenheit fein und zum Deil auch
hohen Kunpwert bep&en. Neben illuminierten
und anderen Fjandfctjriften und Inkunabeln und
fpäterenDruckwerken, z.C. in feltenen Einbänden,
enthält die Bibliothek FJandzeichnungen derver-
fchiedenften Schulen, Schwarzweiß-Blätter, Mün-
zen und Medaillen ufw., auch eine Anzahl von
Äutographen berühmter Perfönlichkeiten. Der
Fdert der ganzen Stiftung wird von J. P. Morgan
felber auf acht und eine halbe Million Dollar
gefchätp, was, wie Kenner meinen, eine fehr
befcheidene Schätzung fei. Der Bibliothek fteht
wie bisher Mr. Morgans Bibliothekarin, Miß
Copa Greene vor, an die pd) Intereffenten zu
wenden haben. F.
Galerieerwerbungen moderner Kunft
Die Staatsgalerie in tüien erwarb inder Aus-
ftellung franzöpfcber Malerei der Galerie Flecht-
heim beiCüürthle in Cüien Gericaults „ürompe-
ter“. — Die ftädtifd)en Kunftfammlungen in
Düffeldorf kauften Fjeinrich Nauens Ölgemälde
„Bildnis der Elfe Sohn“, das [Flallraf-Richart}-
Mu feum GeorgeGrosz’ „Fürangel“, Rudolf Groß-
manns „Langenargen“ und zweiAquarellePascins
aus Kuba und Florida. — In den Beptj der Kun ft-
halle zu F) am bürg gelangte Kurt Edzards
Bronze „bans Breitenfträter“.
Dresden
Im Stadtmufeum pnd fozufagen als „Ver-
mächtnis“ die Erwerbungen zu fehen, die in
einer verhältnismäßig kurzen Amtszeit von dem
heute abgebauten Direktor P. F. Schmidt ge-
macht wurden. Und einer jener berühmten 3U"
fälle will es, daß die neugeordnete moderne Ab-
teilung der Staatlichen Gemäldegalerie gleich-
zeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Über die Neuerwerbungen der Städtifchen
Sammlungen habe ich an diefer Stelle bereits
berichtet und verweife darauf (Cic. XIII. 121).
[tüchtiger als die Ergänzung diefes Katalogs ift
der Eindruck der Ausftellung: Planvoller Ankauf
der Kunp feit 1900, Dresdner Akademie (Kuehl
bis Feldbauer), „Brücke“, „Dresdner Sezeffion“,
außerdem Kokofchka, Nolde, Becker-Moderfobn,
George Grosz und einige Jüngere. Zugegeben
fei, daß Schmidt vielleicht etwas zu weitherzig
war in der Abgrenzung des Gebietes (er füllte
eine Sammlung Dresdner Kunp fchaffen), aber
was da ip, hat Sinn und 3ufammenhang. Es
ip ein Jammer, daß die Arbeit Corfo bleibt und
heute nochmal gezeigt wird, um anfchließend
auf dem Speicher zu verkommen. Ein befon-
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