ragender alter Kunflwerke, fondern aud) die Erweckung des Intereffes an der neuen lebenden und zu-
gleid) lebendigen Kunft, eingefcßloffen der deutfcßen. So kann es nicht ausbleiben, daß mit ißm
als Direktor die Entwicklung diefes muftergültigen Inftitutes in den zurnCeil von ihm bereits vor-
gezeichneten Bahnen kräftig weiter fortfcßreiten wird, und daß aud) Anregungen über Detroit
hinaus ihre fegensreichen Kreife ziehen werden.
Neuerwerbungen und Gaben waren u. a.: Porträt des Fjerzogs von ürbino und feines Sohnes in
Form einer Lünette, umbrifche Arbeit; Frauenporträt von Frans Fjais aus der Baron von Oppen-
heimfammlung; Madonna mit Kind und ßl. Johannes von Lucas Cranach; ein „Interieur“ von
Matiffe; ein Selbftbildnis von van Gogh; eine Reihe neuer deutfcher CHerke von Kolbe, Scheibe,
Fjaller, Renee Sintenis, Nolde, Schmidt-Rottluff und Radziwill; ein gried)ifcher Marmortorfo aus
dem 3. Jahrhundert, wahrfd)einlid) Aphrodite darfteilend, aus der Sammlung des Comte de Eftour-
mel; ein Relief des Cino di Camaino, die Madonna mit Kind, von Engeln umgeben; ein hervor-
ragendes franzöfifches Renaiffancekabinett und zwei pompöfe Brüffeler dlandteppicße mit Szenen
aus dem Leben des ßh Paulus, aus der erften Qälfte des 16. Jahrhunderts.
Das ülorcefter Museum unter Mr. Qenniker-IJeaton baut feine Spezialität: Primitive er-
folgreich weiter aus. Erworben wurden u. a. eine „5h Agnes“ von Lippo Memmi und zwei
Fresken, ein „Jüngftes Gericht“ aus der 3eit Cimabues und zu deffen Kreis gehörig, und ein
„Abendmahl“, das, befonders in der Anordnung, den byzantinifcßen Einfluß noch ftärker aufweift.
Die beiden Fresken ftammen aus einer römifcßen Kirche, die vor etwa 20 Jahren abgeriffen wurde.
Ein belgifcßer Sammler erwarb pe damals. Dann kamen fie nach Frankreich, von wo pe die
Kunfthandlung John Levy nach New York brachte. Sie ftellen mit das Bedeutendße aus ihrer
3eit dar, das pd) in Amerika bepndet. Von modernen ülerken wurde Grigorieffs Bildnis feines
Sohnes angekauft.
Die wichtigften Neuerwerbungen des Cleveland Museums, das kaum mehr als zehn Jahre alt,
aber um fo eifriger darauf aus ift, fein edel-fd)önes Gebäude mit hervorragenden Kunftwerken zu
füllen, waren — von der Gabe einer erlefen Spißenfammlung abgefehen — ein Flügel eines fran-
zöpfchen Elfenbeintryptichons aus dem 13. Jahrhundert in vorzüglicher Erhaltung, die Madonna
mit Kind und drei Engeln darfteilend, voll monumentaler Empfindung und doch höchfter Grazie;
ein frühes rßeinifcßes ülerk aus der zweiten Fjälfte des 11. Jahrhunderts, ein Reifealtärchen, die
Kreuzigung darfteilend; und ein Limoger Emaillekreuz vom Ende des 12. Jahrhunderts, aus der
Spifjerfammlung. Es foll das größte Kreuz feiner Art fein und zugleich mit das feinfte, das fid)
erhalten hat; fodann ein fcßöner gried)ifd)er Marmorkopf aus dem fünften vorchriftlichen Jahr-
hundert. Erwähnt fei auch noch eine Rüftung für Ritter und Pferd, die auf einer Auktion in New
York erfchien und von Direktor (Ilhiting für $ 14000 erftanden wurde.
Auch diefes Mufeum unterhielt regften Verkehr mit den verfdßiedenen Schulen feiner Stadt und
hat für die Kinder einen befonderen Saal eingerichtet, in dem u. a. Aufteilungen abgehalten wer-
pen, die dem Intereffe und Verftändnis der jugendlichen Befucher entfprechen. Befonders begabte
Kinder erhalten dann regelmäßig einen Spezialunterricht, und ihre Entwicklung wird, mit 5äfe eines
eigenen Kartenfyftems, forgfältigft beobachtet und weiter verfolgt. Man geht auch Direktor Danas
Anregungen infoweit nach, daß kleinere und erfe&bare Gegenftände ausgeliehen werden, damit pe
ihren Einfluß in möglicßß weiten Kreifen ausüben können. So ftellt diefes mußergültig geleitete
Mufeum einen wahren Brennpunkt kulturellen Lebens für feine Stadt dar.
Klie Detroit, Chicago und andere Mufeen hat auch das Institute of Arts in Minneapolis
eine Reiße von Sälen eingerichtet, die ein kiinftlerifches und kulturelles Gefamtbild einer beftimmten
Nation zu einer gewiffen 3eit abgeben. Eine der Fjauptgaben des abgelaufenen Jahres war
ein Cudorfaal, dem fozufagen die Marmorbüfte der Mary Cudor präpdiert. Einige der anderen
Neuerwerbungen waren: El Grecos „Cßriftus vertreibt die (liechfler aus dem Cempel“, das einft
der Sammlung des Fjerzogs von Buckingham und dann der der Gräpn von Jarborough angehört
hatte und von den A. Reinhardt Galleries erftanden wurde; Lucas Cranacßs „Bildnis einer Fjei-
ligen“, wahrfcßeinlich der ßk Martha, ein frühes öüerk des Meifters, ebenfalls von den Reinhardt
Galleries erworben; ferner ttlerke von Sano di Pietro, Copmo Roffelli, Nicolas Poufpn (Mofes,
die Cöcßter Jetßros vor den Fjirten fcßüljend, das Dr. Gronau eines der fcßönßen Gemälde Poufpns
in feinem römifeßen Stil nennt und das er für identifcß mit dem in Smith Catalogue Raisonne be-
feßriebenen hält), Aleffandro Longhi u. a. Im ganzen wurden die Sammlungen durch Kauf und
Stiftungen um mehr als 200 Klerke vermehrt.
Die Phillips Memorial Gallery in Klafhington kaufte als neues Hauptwerk des Jahres
von Durand-Ruel Renoirs im Jahre 1881 gemaltes berühmtes „Dejeuner des Canotiers ä Bougivai“,
um den ßöcßßen Preis an, wie die Verkäufer mitteilen, der je für einen Renoir bezahlt worden
gleid) lebendigen Kunft, eingefcßloffen der deutfcßen. So kann es nicht ausbleiben, daß mit ißm
als Direktor die Entwicklung diefes muftergültigen Inftitutes in den zurnCeil von ihm bereits vor-
gezeichneten Bahnen kräftig weiter fortfcßreiten wird, und daß aud) Anregungen über Detroit
hinaus ihre fegensreichen Kreife ziehen werden.
Neuerwerbungen und Gaben waren u. a.: Porträt des Fjerzogs von ürbino und feines Sohnes in
Form einer Lünette, umbrifche Arbeit; Frauenporträt von Frans Fjais aus der Baron von Oppen-
heimfammlung; Madonna mit Kind und ßl. Johannes von Lucas Cranach; ein „Interieur“ von
Matiffe; ein Selbftbildnis von van Gogh; eine Reihe neuer deutfcher CHerke von Kolbe, Scheibe,
Fjaller, Renee Sintenis, Nolde, Schmidt-Rottluff und Radziwill; ein gried)ifcher Marmortorfo aus
dem 3. Jahrhundert, wahrfd)einlid) Aphrodite darfteilend, aus der Sammlung des Comte de Eftour-
mel; ein Relief des Cino di Camaino, die Madonna mit Kind, von Engeln umgeben; ein hervor-
ragendes franzöfifches Renaiffancekabinett und zwei pompöfe Brüffeler dlandteppicße mit Szenen
aus dem Leben des ßh Paulus, aus der erften Qälfte des 16. Jahrhunderts.
Das ülorcefter Museum unter Mr. Qenniker-IJeaton baut feine Spezialität: Primitive er-
folgreich weiter aus. Erworben wurden u. a. eine „5h Agnes“ von Lippo Memmi und zwei
Fresken, ein „Jüngftes Gericht“ aus der 3eit Cimabues und zu deffen Kreis gehörig, und ein
„Abendmahl“, das, befonders in der Anordnung, den byzantinifcßen Einfluß noch ftärker aufweift.
Die beiden Fresken ftammen aus einer römifcßen Kirche, die vor etwa 20 Jahren abgeriffen wurde.
Ein belgifcßer Sammler erwarb pe damals. Dann kamen fie nach Frankreich, von wo pe die
Kunfthandlung John Levy nach New York brachte. Sie ftellen mit das Bedeutendße aus ihrer
3eit dar, das pd) in Amerika bepndet. Von modernen ülerken wurde Grigorieffs Bildnis feines
Sohnes angekauft.
Die wichtigften Neuerwerbungen des Cleveland Museums, das kaum mehr als zehn Jahre alt,
aber um fo eifriger darauf aus ift, fein edel-fd)önes Gebäude mit hervorragenden Kunftwerken zu
füllen, waren — von der Gabe einer erlefen Spißenfammlung abgefehen — ein Flügel eines fran-
zöpfchen Elfenbeintryptichons aus dem 13. Jahrhundert in vorzüglicher Erhaltung, die Madonna
mit Kind und drei Engeln darfteilend, voll monumentaler Empfindung und doch höchfter Grazie;
ein frühes rßeinifcßes ülerk aus der zweiten Fjälfte des 11. Jahrhunderts, ein Reifealtärchen, die
Kreuzigung darfteilend; und ein Limoger Emaillekreuz vom Ende des 12. Jahrhunderts, aus der
Spifjerfammlung. Es foll das größte Kreuz feiner Art fein und zugleich mit das feinfte, das fid)
erhalten hat; fodann ein fcßöner gried)ifd)er Marmorkopf aus dem fünften vorchriftlichen Jahr-
hundert. Erwähnt fei auch noch eine Rüftung für Ritter und Pferd, die auf einer Auktion in New
York erfchien und von Direktor (Ilhiting für $ 14000 erftanden wurde.
Auch diefes Mufeum unterhielt regften Verkehr mit den verfdßiedenen Schulen feiner Stadt und
hat für die Kinder einen befonderen Saal eingerichtet, in dem u. a. Aufteilungen abgehalten wer-
pen, die dem Intereffe und Verftändnis der jugendlichen Befucher entfprechen. Befonders begabte
Kinder erhalten dann regelmäßig einen Spezialunterricht, und ihre Entwicklung wird, mit 5äfe eines
eigenen Kartenfyftems, forgfältigft beobachtet und weiter verfolgt. Man geht auch Direktor Danas
Anregungen infoweit nach, daß kleinere und erfe&bare Gegenftände ausgeliehen werden, damit pe
ihren Einfluß in möglicßß weiten Kreifen ausüben können. So ftellt diefes mußergültig geleitete
Mufeum einen wahren Brennpunkt kulturellen Lebens für feine Stadt dar.
Klie Detroit, Chicago und andere Mufeen hat auch das Institute of Arts in Minneapolis
eine Reiße von Sälen eingerichtet, die ein kiinftlerifches und kulturelles Gefamtbild einer beftimmten
Nation zu einer gewiffen 3eit abgeben. Eine der Fjauptgaben des abgelaufenen Jahres war
ein Cudorfaal, dem fozufagen die Marmorbüfte der Mary Cudor präpdiert. Einige der anderen
Neuerwerbungen waren: El Grecos „Cßriftus vertreibt die (liechfler aus dem Cempel“, das einft
der Sammlung des Fjerzogs von Buckingham und dann der der Gräpn von Jarborough angehört
hatte und von den A. Reinhardt Galleries erftanden wurde; Lucas Cranacßs „Bildnis einer Fjei-
ligen“, wahrfcßeinlich der ßk Martha, ein frühes öüerk des Meifters, ebenfalls von den Reinhardt
Galleries erworben; ferner ttlerke von Sano di Pietro, Copmo Roffelli, Nicolas Poufpn (Mofes,
die Cöcßter Jetßros vor den Fjirten fcßüljend, das Dr. Gronau eines der fcßönßen Gemälde Poufpns
in feinem römifeßen Stil nennt und das er für identifcß mit dem in Smith Catalogue Raisonne be-
feßriebenen hält), Aleffandro Longhi u. a. Im ganzen wurden die Sammlungen durch Kauf und
Stiftungen um mehr als 200 Klerke vermehrt.
Die Phillips Memorial Gallery in Klafhington kaufte als neues Hauptwerk des Jahres
von Durand-Ruel Renoirs im Jahre 1881 gemaltes berühmtes „Dejeuner des Canotiers ä Bougivai“,
um den ßöcßßen Preis an, wie die Verkäufer mitteilen, der je für einen Renoir bezahlt worden