Bertram Hartman
Adolf Bartels über Adolf Bartels.
In Nr. 7 seines Deutschen Schrifttums heißt es:
Adolf Bartels: Deutschvölkische Gedichte (Leipzig 1924, Verlag des Bartels-
Bundes, vornehme geb. Ausg. 6 M., schlichte ungeb. 3 M.). ,,Politische Dichtung
ist, wie die Kirchenlieddichtung, angewandte Poesie und auf ihren unmittelbaren
Zweck hin zu beurteilen“, sage ich in dem Vorwort zu diesem 250 Seiten starken
Bande meiner gesammelten vaterländischen und politischen Gedichte. Es mußte
das gesagt werden; denn es ist ein beliebtes Verfahren der lieben Deutschen,
Gedichte, deren Tendenz ihnen nicht paßt, von ästhetischen Gesichtspunkten aus
herunterzureißen. Daß meine Sammlung dichterisch nicht mit der Ernst Moritz
Arndts und auch nicht mit Dingelstedts „Nachtwächterliedern“ zu vergleichen
ist, weiß ich sehr genau, aber es gibt keine zweite, die die Entwicklung von
1923—24 so deutlich spiegelt, es gibt keine, die das eingetretene Unheil so klar
vorausgesagt hat, und es gibt keine, die so' entschieden aus dem neuvölkischerl
Geiste herausgeboren ist wie die meinige. Darum kann sie auch sehr stark
wirken in unserer Zeit, und das soll sie. Einzelne Stücke, namentlich der „Neuen
geharnischten Sonette“, sind natürlich auch rein poetisch voll-
wertig. A. B.
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Adolf Bartels über Adolf Bartels.
In Nr. 7 seines Deutschen Schrifttums heißt es:
Adolf Bartels: Deutschvölkische Gedichte (Leipzig 1924, Verlag des Bartels-
Bundes, vornehme geb. Ausg. 6 M., schlichte ungeb. 3 M.). ,,Politische Dichtung
ist, wie die Kirchenlieddichtung, angewandte Poesie und auf ihren unmittelbaren
Zweck hin zu beurteilen“, sage ich in dem Vorwort zu diesem 250 Seiten starken
Bande meiner gesammelten vaterländischen und politischen Gedichte. Es mußte
das gesagt werden; denn es ist ein beliebtes Verfahren der lieben Deutschen,
Gedichte, deren Tendenz ihnen nicht paßt, von ästhetischen Gesichtspunkten aus
herunterzureißen. Daß meine Sammlung dichterisch nicht mit der Ernst Moritz
Arndts und auch nicht mit Dingelstedts „Nachtwächterliedern“ zu vergleichen
ist, weiß ich sehr genau, aber es gibt keine zweite, die die Entwicklung von
1923—24 so deutlich spiegelt, es gibt keine, die das eingetretene Unheil so klar
vorausgesagt hat, und es gibt keine, die so' entschieden aus dem neuvölkischerl
Geiste herausgeboren ist wie die meinige. Darum kann sie auch sehr stark
wirken in unserer Zeit, und das soll sie. Einzelne Stücke, namentlich der „Neuen
geharnischten Sonette“, sind natürlich auch rein poetisch voll-
wertig. A. B.
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