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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0299

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284

KREIS FREIBURG.

Zwei offenbar alte, aber unbeholfen geschnitzte und roh bemalte Holzfiguren der
h. Agathe und h. Barbara verdienen noch erwähnt zu werden. (B.)

Ein Ortsadel de Bencishusen erw. zw. 1122 bis 1288.

Der Ort war österreichisches Lehen derer von Landeck und kam später an die
Stürzel von Buchheim und die Jaquemin, von diesen an die Familie von Berstett. Seit
1805 badisch.

BETZENHAUSEN

Schreibweisen: Bezenhusa in pago Brisikewe 972, Zur. ÜB. I 105; 1018; Bezcen-
husa 984; Bezzenhusa in ducatu Alimannico in pago Brisgöwe 1027; villa Bezzen-
husen 1341; u. s. f.
Thurm Neben dem kath. Kirchlein erhebt sich ein alter Tkurm mit Satteldach.

Zwischen Betzenhausen und Freiburg steht rechts der Landstrasse neben einer
Bischofskreiu wundervollen alten Linde das sogen. 'Bischofskreus', ein schlichtes Kreuz aus rothem
Sandstein, dessen einer Querarm abgebrochen. Die fünfzeilige Inschrift der Vorderseite
ist völlig erloschen, wie es scheint war sie in gothischer Minuskel gehalten; auf den
seitlichen Flächen des unteren Kreuzstammes ist im Umriss je ein Fuss(?) eingeritzt.
Auf dem Sockel findet sich die moderne Datirung:
1299 1874.

Das Kreuz wurde 1299 mit einer kleinen Kapelle an der Stelle errichtet, an der Konrad
von Lichtenberg, Bischof von Strassburg und Schwager des mit der Stadt Freiburg in
Fehde liegenden Grafen Egeno III, von den ausfallenden Bürgern, der Sage nach von
einem Metzger, Namens Hauri, erschlagen wurde. (B.) (Vergl. Schau ins Land I 10—12,
VIII 61; Schreiber in Bayer und Schonhuth Burgen, Klöster u. s. f. I 554 f.)
WirAshausschiid Ein schmiedeiserner Wirthshaussckild aus Betzenhausen ist Schau ins Land XI18

abgebildet.

Der Ort gehörte im 10. Jh. den Grafen von Freiburg und kam nach mehrfachem
Wechsel des Besitzers 1381 an die Stadt Freiburg, mit der er 1679 bis 1697 französisch
wurde. Er unterstand bis 1805 bezw. 1797 der Landgrafschaft Breisgau. (K)

BREITNAU

Schreibweisen: Breitnowe 1387; Braitnow 15. Jh.

Kirche (plebanus in Braitenowe in decanatu Wasemviler 1275; ecclesia Breitnow
cum filia ad. s. Oswaldum, archidiaconatus Brisgoviae, decanatus Gündlingen zw. 1360
bis 1370, Lib. marc; das kilchspel des tals und des waldes ze Breitnowe 1394 E).

Der rechteckige Thurm der kath. Kirche zu Breitnau (tit. Decollat. s. Johannis
Baptistae) erscheint älteren Ursprungs und ist in mächtigem Mauerwerk {Dicke durch-
schnittlich 2 m) aus kleinen, in vielen Mörtel eingebetteten Wacken hochgeführt, aussen
mit Eckquadern in rothem Sandstein versehen. Er zeigt zwei Absätze mit alten Gurten-
resten, in den unteren Geschossen schmale Scharten und oben mndbogige Schallöffnungen.

An der Westseite des Thurms ist ein grosses Steinrelief eingemauert und von der
Verschindelung frei gehalten, das in ziemlich tiefer Nische in der Mitte den Gekreuzigten
zwischen Maria und Johannes zeigt. Zu beiden Seiten in den vier Ecken sind vier
 
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