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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0392

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■AMT NEUSTADT. — GÖSCHWEtLER. 377

Das Kapellchen zu Langenordnach, ursprünglich auch eine der älteren
Cultstätten der Gegend, stammt, wie die Jahreszahl über dem rundbogigen Portal an-
giebt, aus dem Jahre 17 31. Sämmtlicher Innenbau ist neu oder werthlos. (B.)

GÖSCHWEILER

Schreibweisen: Gozirswille c. 1200; Gozirswiler 1254; Gosserswiler 1309; Gossiswilr
1435; Göschweiler 1525.

Prähistorisches: Unterhalb des Orts im sog. 'Todtenbaum' wurden in den 1870er Prähistorisches
Jahren zwei alemannische Steinplattengräber aufgedeckt; ein weiteres solches Grab
oberhalb im 'Heuweg', in der Nähe vom Weg nach Röthenbach. Von Beigaben wird
nicht berichtet. (W.)

Kirche (ecclesia Cozcerisvilare c. 850 S. Gall. U. II 392; plebanus in Geersser- Kirche
wiler in decanatu Phorron, 1275, Hb. dec; in decanatu Loffingen zw. 1360 bis 1370,
Lib. marc).

Der kleine Thurm der hochgelegenen, 1733 errichteten Kirche a. s. Rochum Thurm
erscheint sehr alt, wird in den unteren Stockwerken durch schmale Scharten spärlich
erhellt und besitzt als Klangarkaden des Glockenhauses unter dem abschliessenden Sattel-
dach ohne Staffelgiebel spitzbogige Fensteröffnungen ohne Masswerk und Gewändsteine.

Im Dorfe haben sich mehrere ältere Häuser mit Resten alter Hausteingewände
und Staffelgiebeln erhalten.

Ortsadel: Maech. de Goezzerswiler de Walthusen, Lib. annivers. Zurziacens.
(MG. Necrol. I 613). (K)

Stalleg, Hof, mit den an der Wutach gelegenen Ruinen der ehemaligen Burg Staiieg
Stalleg (Stahelekhe 1254, PUB. V61; Stahüeg c. 1290; Staleeck 1389; Staheleck das
burgstall 1509; Stachelegk 1511), Sitz eines seit 1254 (WUB. V 61} genannten Orts-
adels, der die Burg als fürstenbergisches Mannslehen trug und von dem sie an eine
Stallecker Linie der Blumenberg (Hainrich von Blümenberg, des Stahelegge ist, 1357)
überging. Nach mehrfachem Wechsel kehrte das Lehen an den Fürstenberg zurück
(17. Jh.) und blieb bis 1805 hei der Landgrafschaft Baar (vergl. Baumann in Sehr. Baar
IV 23). (K.)

Ruine Stahlegg ist in einer Viertelstunde von Göschweiler aus zu erreichen; sie Ruine
liegt auf einer gegen die Wutach steil abfallenden, mit Tannen bewachsenen Berghohe.
Von der Burg ist ein 2 m dickes Mauerstück von 7 m Länge und ebensoviel Höhe,
aus 0,50 x 0,80 m grossen Buntsandsteinen und Porphyr gefügt, in den Fugen mit
Brocken gut verzwickt, als bedeutendster Rest vorhanden. An dieses reihen sich weitere,
jetzt dem Boden gleiche Mauerreste an, welche auf eine umbaute Grundfläche von
c>,o X 11,0 m schliessen lassen.

Weitere Reste finden sich noch am Bergabhang, welche die einstige Ringmauer
erkennen lassen.

In einer muldenförmigen Bodenvertiefung, östlich von der Burg und in ziemlicher
Entfernung von derselben sollen früher gewölbte Keller bestanden haben. (D.)

Räuberschlössle: Auf dem steilen Nägelefelsen bei Stalleck sollen die Ruinen Rauberschiössk-
des sog. Räuberschlössle liegen, der ehemaligen Burg Neublumberg, die nach Bau-
 
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