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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0383

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368 KREIS FREIBURG.

ZÄHRINGEN

Schreibweisen: Zaringen 1008, Trouillat M. Bäle I 150; Zeringen 2. J. 1077 Ann.
Argent.; Zaringia ii2of.; Zeringin 1122; Zarenche 1130; Zaringin 1130; Cerengun
1x40; Ceringa 1143; Zaringa 1187; Zaeringia .1217; Zaeringen 1239; villa Zaringen
Rot. Sanpetr.; castnim Zaringen z. J. 1128 eb.; Ceringen die bürg 1316, 1327; die
veste Czeringen 1420; das sloss zu Zeringen 1422; ein zerbrochen Schloss, das hat
Zaringen geheissen 1574 (Münster Cosmogr. dccxxxm).

Litteratur: Pistorius II 2, 742; J. D. SchÖpflin HZB. Carolsnih 1763 f.
passim.; Gerbert Jt. AI. 391; Lampadius Beitr. z. Vaterlandsgeschichte Hdlb. 1811;
J. Bader Die Stammburg unseres Fürstenhauses Z. (Badenia 1840 V 52); Näher und
Maurer Burgen des * Breisgaues, Emmend. 1834, S. 22, s. a. S. 29-—40; Gebhard
Neuking IH 1; Meyer v. Knonau Mitth. z. vaterl. Gesch. vom hist. Verein in
S. Gallen XVII 79—81, a. 213; Leichtlin Die Zähringer, Freib. 1831; E. Heyck
Geschichte der Herzoge von Zähringen, Freib. 1891; Ders. Urkunden, Siegel und
Wappen der Herzoge von Zähringen, Freib. i. Br. 1892; Schau ins Land, passim (s. Index
zu XXVI 76), bes. XI 22, 48—56, VII 60, XII 4, XV 13, III 58, 66, 74, XXIII 20,
XXIV 17 ; F. Pf äff Zur Baugeschichte der Burg Zähringen (Breisg. Zeitg. 1890, n° 143II);
Allgem. Zeitung 1902, Beilage 198, 204; ferner Brunner Die Burg Zähringen und
der zähring. Herzogstitel (Allg. Ztg. 1902, Beil. 241).

Die Annahme, dass an der Stelle der Burg ein römisches Castell bestanden (Schau
ins Land III 74) ist durchaus phantastisch. Viel später als das Dorf (roo8) wird erst
die Burg Zähringen erwähnt (1050), doch bestand dieselbe wohl schon früher. Das
herzogliche Geschlecht der Zähringer wird nur selten hier residirt haben; es sassen auf
der Burg Dienstmannen (Edelfreie, Ministerialen), welche im 12. Jh. (Rot. Sanpetr.) und
bis 1255 erwähnt werden, dann aber verschwinden. Die Burg ging von den Zähringern
auf die Grafen von Freiburg über, wurde von K. Rudolf I als Reichsgut eingezogen,
1278 von den Freiburgern zerstört, doch wurde 1280 bei der Sühne zwischen Rudolf
von Habsburg und der Stadt den Bürgern auferlegt, sie von Neuem aufzubauen. Im
Jahre 1327 verkauften Graf Cunrat herre ze Friburg und sein Sohn Friederich Burg und
Dorf an herrn Snewelin Bernlapen (GLA., Wildthal); 1322 erscheint das Schloss im
gemeinschaftlichen Besitz des Markgrafen Bernhard zu Baden und des Conrad Bernlape
(eb. 1 Zähr.); 1502 verkauft Arbogast Schnewly Bernlopp von Zeringen, alter burger-
maister zu Freyburg, den vyerdentyl des schloss Z. an herrn Cunradten Stürtzel von
Püchheim (GLA. Zähr.); 1536 verkauften Claude Böcklin von Bochlisau und Magdalena
geb. zum Weiger sein Eegemahl das Dorf an Davidten von Landegk; doch erscheint
noch 1545 das Dorf als Eigenthum des Schlosses zum Weyer (GLA. Weiherschloss;
vergl. Krieger S. 929). Endlich erwarb 1755 die Abtei s. Peter das seit dem dreissig-
jährigen Krieg in Trümmern liegende Schloss. Es gehörte bis 1805 zur Landgrafschaft
Breisgau.

Kirche (ecclesia de Zaringen 1139, Trouillat I 275; pfarrkirche ad s. Blasium
1767, Mitth. der hist. Comm. V 260). (K.)

Die jetzige Pfarrkirche von Zähringen ist neu. Der Ort besass ursprünglich nur
eine Kapelle als Filiale der Kirche zu Reutenbach, einem Kirchdorfe, das unterhalb der
Burg Zähringen an Stelle der heutigen Reutebacher Höfe lag, aber nach der Reformation
 
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