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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0327

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312

KREIS FREIBURG.

Bei der Bechtoldskirche, nordöstlich von Mengen, soll sich ein Grabhügel
befinden. (W.)
Glocken Allein erwähnenswerth sind in der modernen Kirche zwei Glocken, von denen die

eine (Durchmesser 0,89 m) 1659 zu Breisach von Gabriel Spalt, die andere (Durchmesser
1,26 m) 1764 von Andreas Roost in Lörrach gegossen wurde. (B.)

Eine halbe Stunde von Mengen stand auf der mauergekrönten Anhöhe die alte
Bechtoldskirche Bechtoldskirche (Birterkilche 1298; Birtelkilch 1348; magister Heinricus de Birtel-
kirch 1277; quidam presbiter nomine Gotefridus de Birthilinchilicha Rot. Sanpetr.;
rector ecclesie in Birtelskilche 1262; plebanus in Birterkilch in decanatu Wasenwiler
1275, Lib. dec.; in decanatu Kilchoven 1324; Birtelkilch cum filia Mengen, dec. Gund-
lingen zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; sant Margareten zu Burtelkilch 1457; vergl. Z.
NF. II 336 f.; B. Poinsignon Schau ins Land XIII 6 f.), da, wo jetzt noch der Fried-
hof von Mengen liegt. Die Pfarrei wurde 1830 nach Mengen verlegt, worauf das
Pfarrhaus 1832 und 1837 auch die Kirche niedergelegt wurden. Letztere scheint
wenigstens mit ihrem Thurme der romanischen Zeit angehört zu haben (vergl. die Ansicht
der Kirche Schau ins Land XIII 7 und diejenige des Gottesackers S. 9, wo auch eine
mit der Abbildung der Kirche versehene, übrigens den romanischen Thurm nicht auf-
weisende Schwarzwälder Majolica von 1829 wiedergegeben ist).

Ein Ortsadel von M. erw. 1296 und 1306. Am Orte waren die Klöster
S. Gallen, S. Trudpert und S. Ulrich begütert. Er kam von den Zähringern an die
Grafen von Freiburg, dann an Baden-Durlach (Herrschaft Badenweiler). (K.)

MERZHAUSEN

Schreibweisen: villa qui dicitur Meresusir 786 S. Gall. UB.1104; in pago Prisigauia
ad Merishusum 790; Merishusa marcha 804; Mershusen 1299; Mersshußen 1429.

Am 'Maienrain' alemannische Reihengräber (s. H. Schreiber Die neuent-
deckten Hünengräber im Breisgau, 1826, p. 37 f.). (W.)

Kirche (ecclesia qui est constructa in Meresusum 786 S. Gall. ÜB. I 104; eccl.
in Merishusun 861; plebanus de Mershusen cui loculus sororum de Gunterstal primitus
parrochiali subiertione attinebat 1224; plebanus in Merchshusen in decanatu Wasenwiler
1275 Lib. dec; in dec. Giindlingen eccl. M. cum capella Gunterstal zw. 1360 bis 1370
Lib. marc.

Im Chor der unbedeutenden kath. Pfarrkirche (tit. S. Galli) findet sich die Grab-
platte des Jacob Schnevelin Bernlapp von und zu Bollschweyl, gestorben 1611, und seiner
Frau Barbara von Bollschweyl, geborenen von Andlaw. Der Stein ist geziert mit den
Wappenschilden der Schnevelin Bernlapp und Andlaw, sowie der
Degeraaw, Rotlieb,

Bluomeneck, Rischach,

Wetzel von Margriligen Eptingen,

hoslach, Wiher

und zeigt die Familie knieend zu Seiten eines Crucifixus. Darunter wurde der Grabstein
eines bereits 1586 gestorbenen Sohnes der oben Beerdigten eingemauert, dessen Inschrift
von einer Cartouche umrahmt wird.
 
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