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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0281

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266 KREIS FREIBURG.

KIPPENHEIMWEILER

Schreibweisen: vilkila Langisesvvilare c. 1007; Wilre 1417; Kippenwiler 1432.

Kapelle In der kleinen, unscheinbaren Kapelle (tit. s. Blasii), die baulich ohne Interesse,

befinden sich auf dem Altare zu beiden Seiten der mittleren Nische zwei gutgeschnitzte,

Hokrclief spätgothische, leider schon stark vom Wurm angegriffene Holzreliefs auf modern

bemaltem Hintergrund, einen h. Christophorus und Johannes Evangelista darstellend

(hoch 1,34 m, breit 0,48 m).

Hinter dem Altar in einer Nische liegen die sehr zerstörten Reste einer mittel-
Picta alterlichen, in Holz geschnitzten Pieta. (B.)

Der Ort, in welchem die Tiersberg, dann, seit 1715, die Abtei Ettenheimmünster
den Zehnten hatte, gehörte zur Herrschaft Mahlberg (Geroidseck) und wurde mit dieser
badisch.

MAHLBERG

Schreibweisen: Malberc 1217; Maleberc 1223; Mulberc i248f.; Molburg 1426 u.s.f.

Archivalien: Mitth. d. hist. Komm. No. 9 (1888), No. 17 (1895).

Litteratur: s. s. Reinhard Dogmatische Geschichte des Hauses Geroldseck.
Frankf. u. Leipz. 1766; Urkundenbuch 118; Ruppert Mortenau I 378—385; Ders.
Grossh. Baden S. 889.

Römische Reste: Münzen.

Kirchen (Mohtberg, cuius patrona coeli s. Catharina 1606, Visitationsprotokoll
des Landkapitels Lahr (Reinfried). — Pfarrkirche s. Leopoldi s. 1831).
Protest. Kirche Die jetzige protestantische Kirche (früher katholisch ad. S. Katharinam) wurde

1804 der evangelischen Gemeinde von Grossherzog Karl Friedrich überlassen. Die Kirche
ist eine achteckige centrale Anlage mit kleinem Chorausbau gegenüber dem Haupteingang,
der völlig gleich den beiden Seitenportalen profilirt, wie diese im Rundbogen schliesst
und am Scheitel die Jahreszahl 1687 zeigt. Aus dieser Zeit mag wohl die Anlage des
in seinem Aeusseren ganz schlicht gehaltenen Bauwerks stammen, während dessen innerer
Ausstattung der leichte Emporeneinbau sowie Wand- und Deckendekoration wohl erst
in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. hergestellt sein dürften. Auf einer Steinbodenplatte
in der Nähe der Sakristei findet sich die Jahreszahl 1760. Die flache Decke mit Stich-
kappen zeigt mittelmässige Gemälde aus dem Leben der h. Katharina, die gleichwife auch
die Fenster, von leichtem Barockornament eingerahmt sind, das sich theilweise vergoldet,
von dem blassblauen Grunde und den blassrothen Wandpilastern wirkungsvoll abhebt.
Kath. Kirche In der neuen katholischen Kirche steht zu beiden Seiten des Hochaltars ein

Chorgestühl einfaches, barockes Chorgestühl ohne hohe Rücklehnen, aus der alten abgerissenen
Kapuzinerkirche stammend. In der Sakristei wird ein silbervergoldeter barocker Kelch
aufbewahrt mit aufgelegtem Silberornament an der Cupa und der Inschrift '1727 Orsch-
weier' am unteren Rande.
Hokskuipiuren In der Kirche, sowie im Pfarrhaus sind noch einige Holzskulpturen aus der

alten Kirche ohne besonderen Werth zu erwähnen, sowie die in Holz geschnitzten Wappen-
scbilde Wilhelm Leopolds von Baden und der Katharina von Fürstenberg, der Stifter
des ehemaligen Kapuzinerklosters.
 
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