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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0099

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AMT BREISACH. — HOCHSTETTEN. JECHT1NGEN. 85

HOCHSTETTEN

Schreibweisen: Hostaht 1139; Hostat 1330; Hochstatt 1369.

Prähistorisches: Nach Angaben des Herrn Hauptlehrers K. Gut mann an der Prähistorisches
Centralschtile in Mülhausen i. E. wurde schon im Anfang des 19. Jhs. auf dem sog.
'Gulleracker' beim Pflügen eine Thonurne mit Brandresten gefunden, die auf ein
Urnenfeld aus der Bronzezeit deuten könnte. Auch in einer Kiesgrube in der Nähe
des 'Postwegs' sei man auf Thonwnen und Topfscherben gestossen.

Aus der späteren Eisenzeit (Früh-La Tene-Periode, ca. 400 vor Christi) stammt
ein Grabfund aus der Nähe von Hochstetten von 1895, 4 hohle wenig verzierte Arm-
ringe aus Bronze und 3 Bronzefibeln, jetzt in der Grossh. Alterthümersammlung in Karls-
ruhe. Später, in das Ende der La Tene-Periode, ein Jahrhundert vor und nach Christus,
werden mehrere Wohngruben und vielleicht auch Gräber zu setzen sein, welche von
Herrn Gutmann bei der Kiesgrube an der Freiburger Landstrasse zwischen dem Ort und
der Ziegelhütte entdeckt wurden. Die Fundstücke von dort, 2 Thonurnen und eine
Anzahl Thonscherben, auch einige Eisenstücke kamen in die Grossh. Alterthümersamm-
lung in Karlsruhe (Gutmanns Bericht darüber s. in Naues Prähistor. Blättern XI 1899
p. 68 f.).

Nach weiteren Angaben des Herrn Gutmann fanden sich südlich vom Dorfe auch
alemannische Steinplattengräber mit Eisenwaffen u. der'gl. (W:)

Römisches: Zwischen H. und Ihringen Fund einer Münze des Antoninus Pius. Komisches

Kapelle S. Verenae. Im Jahre 1793 theilweise zerstört, Anfang des 19. Jhs. Kapeile
wieder aufgebaut. Reste des alten, gothischen Kirchleins, vor Allem einfache Spitz-
bogenfenster noch erhalten. Ausstattung aus der Zeit des Neubaues.

Ortsadel erw.: Cöno de Hostat Rot. Sanpetr., FDA 15 159; Heinrich von
Hochstat 1266; C. de Hostat 1269; her Cunrat von Hochstat 1283.

Der Ort gehörte bis 1805 zur Landgrafschaft Breisgau. (Wth.)

JECHTINGEN

Schreibweisen: Uchtingen 1284, 1309; Uchtingen zw. 1360 bis 1370; Utingen
1316; Ichtingen 1599.

Prähistorisches und Römisches: Herweg 1341 (Mone UG I 144). Prähistorisches

Das Erdgeschoss des Thurmes der katholischen Pfarrkirche {plebanus in Uhtingen Pfarrkirche
in decanatu Endingen 1275 Lib. dec.; Titularheiligen S. Cosmas und S. Damian) ist
sehr alt und stammt wohl aus der spätromanischen oder frühgothischen Zeit. Die
Mauern mit romanisch profiiirtem Hausteinsockel sind aus kleinen, in dicken, reichlich
mit Kiesel vermengten Mörtelschichten gebetteten Steinchen hochgeführt und dje rund-
bogigen Fensterchen im Innern gerade, theilweise mit Eichenholzschwellen abgedeckt.
Der Raum des Erdgeschosses wird überspannt von einem Kreuzgewölbe ohne Schluss-
stein mit spitzbogigen Wandbogen, dessen Rippen mit rechteckigem, an den Ecken ab-
geschrägtem Querschnitt auf runden, frei in die Ecken gestellten Wandsäulen aufruhen.
Der Boden ist aufgefüllt und in Folge dessen die Sockel und Basen der Säulen nicht zu
 
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