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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0219

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204

KREIS FREIBURG.

gelegen haben muss, wird von einem gothischen Kreuzgewölbe überspannt, dessen flach
gekehlte Rippen auf einfachen Konsolen aufsetzen. Der runde Schlussstein zeigt auf
fünfblättriger Rose einen Wappenschild mit Schräglinksbalken und die Gewölbezwickel,
von denen einer zur Durchführung einer Treppe herausgeschlagen wurde, waren auf
bräunlich gelbem und blaugrünem Grunde mit Engelsfiguren (Evangelistensymbolen) (?),
die Schriftbänder in den Händen trugen, bemalt, Auch die Wände und Leibungen der
Fenster, sowie des Chorbogens scheinen mit ornamentalen Malereien geziert gewesen zu
sein; doch ist alles derartig verblichen und zerstört, dass eine genaue Bestimmung nicht
mehr vorgenommen werden kann. Zeitlich scheint man die Malereien in den Beginn
des 14. Jhs. setzen zu müssen.

Gegenüber dem seitlichen frühgothischen Fenster, dessen Masswerk noch in durch-
brochenen Platten besteht, ist eine einfach umrahmte, von einem Eselsrücken abge-
schlossene Sakramentsnische in die Mauer eingelassen. (B.)

Der Ort gehörte ehedem zu dem Andlau'schen Dinghof zu Kenzingen und wurde
1344 an Hachberg verkauft.

REICHENBACH

(Zinken, Gemeinde Freiamt)

Kirche
Glocken

Privathäuser

Schreibweisen: in pago Briscaugia in comitatu Herimanni in Ioco Richinbach
1094; ze R. bi Keppenbach 1291 f.

In der Kirche (eccl. R.- 1275) von 1712 (Jahreszahl über dem Hauptportal) mit
zwei Glocken von 1714 und 1760 ist im Hauptgang des Langhauses eine alte Grab-
platte eingelassen ohne Schrift, mit einem Wappenschilde, das auf dem obersten von
drei übereinander liegenden Bergen drei Messer (?), Lilien (?) zeigt. (B.)

Beim Aufgang zur Kirche zwei kleinere Häuser aus älterer Zeit; das Erdgeschoss
zeigt Bruchsteinmauerwerk, an den Ecken sauber behauene Quader. Das Geschoss
darüber wohl im 18. Jh. aufgesetzt. Diese Häuser stehen vielleicht mit der Nachricht
von einem zweiten Schlosse Keppenbach (s. d.) in irgendwelcher Beziehung. (Wth.)
- Der Ort gehörte der Markgrafschaft Hachberg.

REUTHE

(Ober- und Niederreuthe)

Schreibweisen: Reuden z. J. 973 Cod. Lauresh.; Ruthin c. 993, Cop. 11. Jh.;
Ruti 1008; in Rüti superiori 1350; Rüti inferior 1352 u. s. f.

Das zu Oberreuthe gelegene Schloss derer von Harsch, die 1626 unter Conrad
von Harsch Reuthe erwarben, brannte 1756 völlig nieder und ist jetzt dem Erdboden
gleich gemacht. Erhalten hat sich nur noch eine kleine schlichte Kapelle ad. s. Gallum
mit rundbogigem Portal, dessen Schlussstein das Harsch'sche Wappen und die Jahreszahl
1626 trägt.
 
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