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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0431

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KREIS FKKiCI'RC.

DOTTINGEN

Schreibweisen: Totikoven 1341; Tottikon 1373; Tottikeim 1458; Todtygcken 1523.
prähistorisches Prähistorisches: Ringwall auf dem 'Kastelberg' (GK.).

Kirchlein Das alte Kirchlein (a. s. Arbogastum) besitzt ein flach gedecktes Langhaus und

einen in fünf Seiten des Achtecks schliessenden gothischen Chorbau, mit fünf zweitheiligen
Masswerkfenstern und rippenlosen, tief ansetzenden Kreuzgewölben.

Ueber dem Eingangsportal steht in einer Nische die spätgothische(r), jetzt ganz über-
Figut tünchte Figur des h. Arbogast mit Bischofsstab und Buch.

Unter dem Satteldach des schlichten Thurmes hängen im Glockengeschoss mit
Glocken vier einfachen Rundbogenfenstern zwei von Weitnauer - Basel gegossene Glocken, die
eine (Durchm. = 0,52 m) von 1723, die andere (Durchm. = 0,68 m) von 1742. (B.)
Haus Haus in der Nähe der Kirche (Nr. 38) mit Wappen über der Thüre.

EHRENSTETTEN

Schreibweisen: Oeristetten 1139; v^a Oeristetten 1350; curtis de Oristeten 1184;
Eristetten 1493.

Prähistorische Reste: Im Gemeindewald, Distr. 11, 2, zieht sich um den Berg-
vorsprung ein ca. 360 m langer, sehr zerfallener alter Ringwall mit Graben herum.
Als ähnlicher Ringwall dürfte im Domänenwalddistr. VI 10 die sog. Regelsburg, welche
nur Steinringe, keine Mauerreste enthält, anzusehen sein (s. Obermünsterthal).

Auf dem Rosenberg alemannische Gräber mit Skeletten und Eisenschwertern
als Beigaben; s. H. Schreiber, Die neu entdeckten Hünengräber im Breisgau 1826
P..39. (W.)

Felshohlen, in denen Topfreste gefunden wurden; s. Poinsignon, Schau ins Land
XIII S3 f- ■ Eine dieser Höhlen war durch Schiessscharten und Mauern zur Verteidigung
eingerichtet.

Reste alten Gemäuers wurden in dem den Höhlen benachbarten Gestrüpp gefunden
{Abb. bei Poinsignon a.a.O. S. 37); vielleicht beziehen sich darauf die Flurnamen
Burg, am bürgelinweeg, im bürgelin, am burgweg, 154 (Z. NF. II 344), Schlössleacker.
(GLA.)

Ein Ortsadel de Orichstetin u. s. f. erw. zw. 12. Jh. bis 1277. Der Ort gehörte
zur Herrschaft Kirchhöfen (bis 1805 Landgrafschaft Breisgau).

Ein Hof des Johanniterhauses zu Freiburg erw. 1330.

Die Pfarrkirche (a. s. Georgum), am Bergabhange gelegen, enthält in barocker
Ueberarbeitung vielfach Reste eines älteren gothischen Baues, so den spitzbogigen
Triumphbogen, im Langhaus spitzbogige, masswerklose Fenster und den im 3/8 geschlossenen
Chor, solche jetzt vermauert mit Masswerkresten. Der neben dem Chore stehende
Thurm scheint ganz alt und besitzt als Klangarkaden schmale, gekuppelte, gothische
Spitzbogenfenster, deren gemeinsamer Sturz aus einem Stein gehauen ist. Die Glocken
waren mir nicht zugänglich. (B.)
 
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