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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0536

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AMT WALDKIRCH. — SIEGELAU. SPITZENBACH. 507

SIEGELAU

Schreibweisen: Sigilnowe 12515 Sygelaw 1341; Siegellouw 1551.

Litteratur: A. Goetz Volkskunde von Siegelau nebst Mitth. aus Ottenheim bei
Lahr (Alemannia XXV 1—62).

Kirche (plebanus in Sigelnowe et capelle sancti Nicolai in decanatu Gloter 1275
Lib. dec.; ecclesia Siegellow in decanatu Waltkilch 1360 bis 1370 Lib. marc, eccl.
parrochialis in S. 1399; rector ecclesie in S. 1399).

Die hoch auf dem Friedhof gelegene, kleine Kirche (a. s. Vitum) zeigt im gerade
geschlossenen Chor ebenso wie im Langhause noch je ein mit plumpem Masswerk
geziertes, gothisches Fenster und besitzt einen Dachreiter, dessen Holzkonstruktion eben-
falls grösstentheils noch alt zu sein scheint. In ihm hingen zwei interessante, jetzt in
der Grossh. Alterthümersammlung zu Karlsruhe befindliche Glocken, von denen die eine
ohne alle Aufschrift und Bezeichnung (Durchmesser 0,65 m, Höhe = 0,55 m) mit sechs
glatten Bügeln und rauhem Guss spätestens aus der Mitte des 12. Jhs. stammen dürfte.
Die andere (Durchmesser 0,59 m) ist mit den Abgüssen zweier Porträtmünzen geziert,
welche um das Bild eines jugendlichen Mannes die Worte: FRIDERI - BARO • IN •
LIMÖVRG ■ und um das Profil eines älteren die Bezeichnung: LVDWIG ■ v. G. G.
PFALTZG ■ B. RHE ■ HERTZ • I. BEI ■ enthalten, und hat folgende, oben und unten
vertheilte Umschrift:
(oben) IN ■ GOTTES • ER • BIN - ICH • GEFLOSSEN • CHRISTOFEL •

STERNNEGCKER■
(unten) HAT ■ MICH • GOSSEN ■ ANNO - I-5-9-0 ■ IN • BREISACH ■ (B.)

Ein Ortsadel erw. 1251.

Gehörte zur Landgrafschaft Breisgau als Besitz des Stiftes Waldkirch und der
Herrschaft Schwarzenberg, der es als ursprüngliches Zubehör zur Küchlinsburg gehörte.
Später hatte der Ort die Besitzer vielfach gewechselt. Er wurde 1805 badisch.

SPITZENBACH

Schreibweisen: Spicenbach 1215 ; ze obern Spizzenbach 1341; Oberspitzenbach
1511; Niderspitzenbach 1511.

Kirche (tit. s. Barbarae): Die 1788 erbaute arme Pfarrkirche zu Oberspitzen-
bach war ursprünglich das Oratorium privatum der Grundherrn von Wittenbach und ist
erst Ende des vorigen Jahrhunderts zur Pfarrkirche erhoben worden.

In der Sakristei findet sich ein hübscher, silbervergoldeter Spätrenaissancekelch,
der die Aufschrift trägt:

FRANCISCVS ■ WILLM r N ■ CHORI ■
FRIBVRGENSIS - PRESEN ? ARIVS
1702.
 
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