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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0204

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AMT EMMENDINGEN. — MALECK. MALTERDINGEN. 189

Öffnungen (s. Fig. 77) werden dabei ausserdem nochmals von einem in Haustein erstellten
Spitzbogen umrahmt, dessen Profilirung ebenso wie die an sämmtlichen anderen Kanten
durch einfache Schrägen hergestellt ist.

Die nur am Chor der Kapelle und an der Ostwand des Ritterhauses durch einen,
unten von einem Rundstab belebten, Fenstergurt gegliederten Mauerflächen sämmtlicher
Gebäude sind gleich wie die der oberen Burg in Kalksteinen erstellt, während zu den
Architekturtheilen, sowie zu den schön bearbeiteten und theilweise mit Bossen versehenen
Fckquadern rother Sandstein Verwendung fand. (B.)

MALECK

Schreibweise: villa Mainegge 1341 f.

Römische Reste: herwegi34i (MoneUG. 1145). (?)

Gehörte zur Herrschaft Hachberg. (K.)

MALTERDINGEN

Schreibweisen: 1184, Cop. 13. Jh.; villa Maltertinga in pago Prisgauue 1016;
Maltertingin 1185; Maltertingen 1279 f,

Prähistorisches: Im Buchenwald Tfannenstiel' befindet sich ein unter dem Namen Prähis
'Heidengrab' bekannter grösserer Grabhügel (ca. 27 m Durchmesser bei 3 m Höhe),
der 1804 von Herren Dehoff und Geh. Rath A. Ecker in Freiburg untersucht wurde.
Die noch vorhandenen Knochenreste wiesen auf ein ca. 18 jähriges Mädchen, das hier
bestattet lag und dem ausser einigen Thorigefässen, Bronzeschmuck (Arm- und Fussringen,
Nadeln, ein gestanztes Gürtelblech) mitgegeben war (s. Wagner, Hügelgräber und
Urnenfriedhöfe in Baden, Karlsruhe G. Braun 1885 p. 26). (W.)

Römische Reste: der hohe weg 1341 (Mone UG. I 145). Rüm^i

Von den fast gänzlich verschwundenen ehemaligen Ortsbefestigwigen steht nur
noch ein Thor, jetzt als Wohnhaus No. 234 benützt, über dessen mit Schilden geziertem T!
Thorbogen die Jahreszahl 1567 sich findet. (Fig. 78.) Das obere Geschoss des Gebäudes
ist in hübschem Holzfachwerk ausgeführt, doch die Ornamentation der Holztheile durch
Putz und Anstrich leider vielfach überdeckt.

Die jetzige protestantische Pfarrkirche (presbiter de M. 1096; plebanus in M. in Pfarri
dec. Gloter 1275 Lib. dec.; eccl. M. in dec. Waltkilch, pertinet Theutonicis in Friburg,
zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; Markgraf Heinrich und Markgraf Rudolf von Hachberg
hatten dem Tuschenhuse' ze Friburg 1300 den Kirchensatz gegeben), ein schlichter
Putzbau mit Architekturtheilen und Quaderecken in rothem Sandstein, besitzt noch die
spät mittelalterlichen Umfassungsmauern, Chorgewölbe und Thurmbauten (s. Fig. 79),
während der Innenbau des Langhauses, die Dachstühle und Dachgesimse, sowie das
Glockengeschoss erst im 19. Jh. hergestellt worden sind, Das Masswerk der spitz-
hogigen Langhausfenster ist ebenso wie das der Fenster des Chors völlig ausgebrochen;
dagegen haben sich die sehr hübschen spitzbogigen, mit sich verschneidendem Stabwerk
gezierten Thürgewände, das Sockelgesims, sowie die Fensta-bankgurt in altem Zustand
 
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