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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0483

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460 KREIS FREIBURG.

Bei S. Ulrich lag die Burg Birkenberg, am Abhänge des Birkenberges an der
Möhlin, zwischen Aiibach und Güthle-Mühle (Poinsignon Schau ins Land XIII 79—87
mit Ans. rekonstr., Z. NF. II 335: das manlehen ze Birchiberg 1291, Freib. ÜB. I 118; die
silberberge ze Birchiberge in den snesleiphinan und in dem Leinbache 1329; zuo der
bürge ze B. 1347; vesti Birchiberg 1380). Als eine Snewelinsche Besitzung erscheint
seit 1291 das Bergwerkslehen des Strassburger Bischofs zu B.; erst seit 1347 ist Rede
von der Burg, welche wohl damals erst als Sitzpunkt für die Montanindustrie des Ritters
Johannes Snewelin und speziell zur Bergung der hier gewonnenen Silberbarren diente.
Diese Burg wurde 1378 (r) oder schon früher von den Freiburger Bürgern gebrochen
und total abgetragen (FU. II 18 zum J. 1385). Als Ruine (burgstadel) wird sie noch
1574 und 1617 (Z. V 376) erwähnt. Lange Zeit war ihre Lage selbst unbekannt, bis
die Trümmerreste in Folge der grossen Schneebrüche 1872 blossgelegt wurden, ungefähr
850 Schritte oberhalb Aubach, hart an der Möhlin. Poinsignon a. a. O. hat das Ver-
dienst, zuerst diese Dinge klargestellt zu haben, wenn auch die S. 80 gegebene Rekon-
struktion zum guten Theil, wie er selbst zugesteht, Phantasiebild ist. Die Substruktionen
lassen erkennen, dass die Burg nach oben der Berghalde zu und zu beiden Seiten durch
tief eingeschnittene Gräben, nach unten durch eine starke Mauer mit Graben geschützt
war. Die wenigen vorhandenen üeberreste, darunter ein zerbrochener Thorbogen,
wurden s. Z. zur Erbauung der Waldhüterwohnung in Aubach verwendet. (K.)

SCHARFENSTEIN

(s. den Art. Obermiinsterthal)

SCHLATT

Schreibweisen: Slatha z. J. 1122 bis 1152 Rot. Sanpetr.; Slatta z.J. 1152 eb.;
Sldt 1273; Slatte 1282; Schlatte 1301.
Römische Reste Römische Reste■; Münzen von Constantius und Constantin.

Ein Ortsadel wird genannt zw. 1122 bis 1338 (Zähringisehe Ministerialen).
Begütert waren in Schlatt ausser dem Kloster Sölden (curia monasterii in Seidon in Slatte
1258), dem Kloster Rottenmünster in Württemberg (1343), den Herren von Wiesneck
(1386) zunächst die Johanniter zu Freiburg, denen Graf Egon von Freiburg 'lantgraf in
Brisgow das dorffe und alles das zu demselben dorff gehöret' 1371 verkaufte, dann
die Deutschherren in Freiburg, denen Walter von Durrehein seine ehedem von dem
Ritter Wasser und seinen Kindern als Lehen besessene curia 1280 überliess (den
'Putschen herren hoff nennen Urkunden von 1462, 1493}, endlich die Herren von Staufen,
von denen der Ritter Otto den Zehnten seinem Vasallen Ludwig dictus Ederli, einem
Freiburger Bürger, 1288 zum Lehen gab. Eine nach 1277 gefälschte Urkunde von
1220 (vergl. A. Schulte Die Anfänge der Lazaritenkommen.de in Schlatt, Z. NF.
I 164) lässt die Kirche des h. Sebastian zu Schlatt durch die Herren von Staufen den
Lazariten geschenkt werden. In Wirklichkeit fällt diese Schenkung erst 1277 (clare
memorie Gotfridus dictus Marscalais et Wernherns frater suus ecclesiam in Slatte sitam
 
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