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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0120

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I06 KREIS FREIBURG.

der ehemalige Keller des dort stehenden Hauses, das sich an die mit Zinnen versehene
und von einer starken Strebe gestützte Ringmauer (H) anlehnte.

Von Architekturtheilen ist nicht das Geringste mehr zu finden. Alle Mauerreste
(durchschnittliche Dicke 2 m) sind in einfachem, ehemals verputzt gewesenem Bruchstein-
mauerwerk hochgeführt und alle Flächen, die Gräben, sowie die wenigen Ruinen von
dichtem Buschwerk überwuchert. (B.J

SCHELINGEN

Schreibweisen: Scheleyen 1344; Schelingen 1350; Schälingen 1558; in der Herr-
schaft lichteneck 1575.

In der katholischen Pfarrkirche (eccl. Schelingen in decanatu Endingen zw. 1360
bis 1370, Lib. marc.) a. s. Gangolfum (1482) wird ein später Kelch aufbewahrt, die
Stiftung eines Peter Baumann, dessen Wappen mit der Widmung: IN . DAS . DORF .
SCHELINGEN . 1669. auf ihm eingravirt ist.

Zwei alte Glocken, eine von Jean Baptiste Rossier 1715, die andere von Sebastian
Bayer zu Freiburg 1776 gegossen, sind noch im Gebrauch.

Der Ort hatte s. Zt. (1575) die Grafen von Tübingen, dann die Fürsten von
Schwarzenberg zu Herren und gehörte bis 1805, wo er badisch wurde, zur Landgraf-
schaft Breisgau. (B.)

VOGTSBURG

Schreibweisen: Bochesberg in ducatu Alamannico in pago Brisikeuue 972;
Bochchesberg 984; Vochesberch 1185; Vogtsperch 1275; Vockesberg 1308 u. s. f.

Kirche (gotshus von Vogtsperg 1508; plebanus inVogtsperg in decanatu Endingen
1275, Lib. marc.)

Die Kirche von Vogtsburg stand ursprünglich nicht auf der Stelle im Dorfe, an
der heute die grosse moderne Kapelle (ad. s. Romanum) sich erhebt, sondern zusammen
mit Pfarrhof und Sigristenhaus am südöstlichen Ausgang des Ortes, in der Nähe der
Quellen an der Strasse Vogtsburg-Oberschaff hausen und ist erst vor wenigen Jahrzehnten
abgebrochen worden.

Ortsadel erw. seit 1306 (Henni Heyme von Vogesperg der jung ein burger ze
Friburg 1366). Dazu der Flurname Schlossberg 912.

Der Ort gehörte als Besitz der Familie von Fahnenberg zur Landgrafschaft Breis-
gau, bis er 1805 badisch wurde. Vgl. noch Z. NF. II 238, 470.

Ungefähr 1 km westlich von Vogtsburg entfernt öffnet sich an der Nordseite des
schmalen Thälchens mit eigenartigem landschaftlichem Charakter eine enge Felsen-
schlucht, in der mehrere warme Quellen dem Gestein entspringen. Die mächtigste
derselben kommt aus einem kleinen gewölbten Kanal von 1 Fuss Höhe; doch scheint
das gemauerte Becken, in das die Quelle sich ergiesst, neueren Ursprungs zu
sein. Dahingegen ist die in den Fels gemeisselte Vertiefung unweit davon offenbar
sehr alt.
 
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