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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0152

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13S KREIS FREIBURG.

Amtswohnung des Hofraths und Oberamtmanns Schlosser und hier starb auch am 8. Juni
1777 seine Gemahlin Cornelia, Goethes Schwester. Goethe selbst war zweimal hier zu
Besuch, einmal 1775 und dann noch einmal nach dem Tode seiner Schwester. Die
Mühle wurde im Jahre 1680 mit grossen Kosten zu einer Münze hergerichtet, auch
findet sich ein Münzmeister Joh. Bitsch erwähnt, doch scheint diese Einrichtung nicht
von langer Dauer gewesen zu sein.

Femer das Weinoldische Haus, heute das Gebäude des Bezirksamts und 1696
vom Burgvogt bewohnt. Ebenso die jetzige Obereinnehmerei und Domänenverwaltung.

Das Amtsgerichtsgebäude vor dem unteren Thor im Jahre 1788 von der Regierung
als neue Landvogtei erbaut, ist ohne besonderes architektonisches Interesse und soll
ursprünglich zum Wittwensitz der Gräfin von Hachberg bestimmt gewesen sein.

Das Kloster S. Ulrich und die mit ihm verbundene Propstei Sölden besassen eben-
falls einen Hof zu Emmendingen, östlich der Kirche gegenüber dem heutigen Hospital.

Des weiteren erwähnt:

Curia in villa Emutingen, quam domina de Alzena monasterio Tennenbach dedit
c. 1220 bis 1236 Cop. 14. Jh. FUB. I 96. Der frauwen des closters Adlehusen hoff-
gut zu Ementingen 1527.

Ortsadel (de Anemötingen) seit 1091 bis 1341 genannt. (Kr. 145.)

An der Landstrasse zwischen Emmendingen und dem Schlosse Hochberg an der
wdherschioss Stelle der jetzigen Heil- und Pflegeanstalt stand früher die Feste Weiher oder Wiger
(Litt. s. oben S. 130 und Krieger S. 868 f.), ein Wasserschloss, das Markgraf Heinrich von
Hachberg 1318 seinem bei den Johannitern in Freiburg eingetretenen Bruder schenkte
und das von den Johannitern 1325 dem Ritter Conrad Dietrich Snevelin um 25 Mark
Silber verkauft wurde. Von dessen Nachfolgern, die sich Snevelin von Wiger nannten,
kam das Schloss um die Mitte des 16. Jhs. in den Besitz des Landvogts zu Hachberg,
Melchior von Au, dann nach dem 30jährigen Kriege an einen Herrn von Kroneck und
hierauf 1700 an den Oberamtmann von Dungern. Seine Nachkommen verkauften das
Gut an den Markgrafen Carl Friedrich, der es parcelHren Hess und an die Unterthanen
weiter veräusserte. Von den alten Gebäulichkeiten ist nichts mehr vorhanden. (B.)

ENDINGEN

Schreibweisen: oppidum 763, Cop. 1457; Str.UB.I6; ?End!oinga 862; Endingen,
Lib. Confrat. S. Galli.; 1086 Not. fund. S. Georgii; u. s. f.

Archivalien: Mitt. d. histor. Komm. No. 7 (1886) S. 67 bis 87. Z. NF. XIII S. 668.

Litteratur: Z. XVII 127; Fr.Zell Antiq. Reisenotizen (Schriften d.Ver. v.Donauesch.
1846, I 5 f.; Fr. Zell Memorabilien aus d. erzbischöfl. Archiv: Indelzenzbriefe zu
Gunsten der Pfarreien E. u. s. f. (FDA. IX 367); K. Hartfelder Freib. Jahresgesch.
(Z. Freib. 1878, II 511); H.Maurer Endingen (Schau ins Land VI 3 bis 3 8); Erinnerungen
an E. (Freib. Sonntags-Kai. 1886, S. 6 f.).
Prähistorisches Prähistorisches. Zwei vorgeschichtliche (?) Höhlen.

Wappen Das Wappen der Stadt ist ein senkrecht getheilter Schild, dessen rechtes Feld

den üsenbergischen Flügel mit niederwärts gekehrten Schwingen, dessen linkes ein Reb-
messer zeigt.
 
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