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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0515

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KREIS FREIBURG.

Rechten darstellend. Unter der ersten Scheibe findet sich ein Wappenschild, das, in
blauem Felde quergetheilt, oben einen schreitenden Löwen, unten drei Tannenzapfen
auf drei Bergen enthält, dieselben Bilder, die auch das Wappen einer Scheibe im Rath-
haussaale zu Endingen {II. Fenster, i. Scheibe) aufweist. Ferner ist eine auf beiden Scheiben
Inschrift unten in gothischen Minuskeln ausgeführte Inschrift angebracht (B.), welche den Stifter
dieser Glasfenster nennt:

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Thüre Thüre nach der Sakristei zu mit übergreifendem Stabwerk.

Holzstatuette Spätgothische Holzstaütette: Christus auf der Erdkugel, seine Kreuzesnägel zeigend;

gering.
Holzbüsten Zwei spätgothische Holzbiisten (S. Franciscus und S. Clara), wenig besser. (K.)

Kelch Im Pfarrhause 'wird ein massiger, silbervergoldeter Kelch von 1670 (?) aufbewahrt.

Beiohaus Das neben der Kirche gelegene, einfache Beinhaus (Todtenkapelle) ist mit einer

hölzernen Längstonne überwölbt, die, durch Leisten in Felder getheilt, 1733 zu beiden
Seiten sowie an der Östlichen Abschlusswand mit den durch Sprüche erläuterten, als
Todtentanz Gemälde unbedeutenden Darstellungen eines Todtentanzes, 33 Scenen vom Papste herab
alle Stände in sich begreifend, ausgeschmückt wurde, Die Malereien wurden 1877 durch
Schneider in Freiburg renovirt
Holzstatue Eine lebensgrosse Holzstatue des h. Georg zu Pferde, den Drachen bekämpfend,

und eine andere des h. Wendelin, beide wohl aus der alten Kirche stammend und un-
bedeutende Arbeiten des 17. Jhs., sind jetzt hier aufgestellt. (B.)

Der Ort gehörte bis 1797, bezw. 1805, wo er badisch wurde, zur vorderöster-
reichischen Landgrafschaft Breisgau und unterstand der Herrschaft Kastelberg.

BUCHHOLZ

tococo-Betstühl.
Hokskulptur

Schreibweisen: Büchholtz 14. Jh.; Bucholtz 1389f.; das dorf Buechholtz ist ein
ritterdorf zue dem Breysgauischen ritterstandt mit collectationen, Türkensteuer und con-
tribution gehörig 1665.

Litteratur: A. Münzer Büchholtz (Schau ins Land X 6$—75).

Kirche (ecclesia Bucholz 1341; ob der kilchun ze Büchholtz 14. Jh. — Erwähnt
auch eine Büchholtzer cäppilin 1490, Z. XXXVI 233).

Bis vor wenigen Jahren, wo sie ganz neu erstellt wurde, stand die spätgothische,
kleine, höchst einfache S. Pancratiuskirche, ein ungewölbter, im 18. Jh. in Rococo
stark überarbeiteter Bau; er hatte noch masswerklose, gothische Fenster. Ueber der
Thüre 1733 (4-/6. 1883 K).

Zwei an den Wangen nicht übel gearbeitete Rococo-Betstühle. — Auf dem Hochaltar
befand sich eine Holsskulptur, Pietä, polychromirt, wohl Ende 16. Jh. (Mitth. des Herrn
Baumeisters Kempf in Freiburg). (K.)

Das alte Schloss, nunmehr abgebrochen, stand bei dem sogen. Hahnenhof;
das neue, das die Familie von Beyer 1760 erbaute und das vor Kurzem aus dem Besitz
der Familie von Gleichenstein in den der Grafen von Ow übergegangen ist, liegt vor
dem Ort in Gartenanlagen. Es ist ein schlichtes, zweigeschossiges Steinhaus mit hohem
 
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