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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0505

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KREIS l'RRIBURG.

stein des nach 1800 gestorbenen Pfarrers Augustinus Violand, eines Mönches von
S. Trudpert. (BJ
Hoizstauietten In der Kirche auf den Seitenaltären zwei Holsstatuetten, eine Pietä und ein

sitzender Schmerzensmann, dornengekrönt; beide nicht ganz schlecht. Die Pietä scheint
aus dem 15. Jh., der Christus später zu sein. Ebenda ein Rosenkranzbild auf Lein-
wand, Madonna mit Dominicus und Caterina v. Siena in Medaillons, unten das Fegfeuer
(1751, 1855 schlecht restaurirt). Im Chor einige Holzstatuetten der Rococozeit
(18. Jh.), die wegen ihrer Attribute ikonographisch zu erwähnen sind: S. Benedictus mit
der Axt; S. Franciscus Xaverius; S. Joh. Nepomuc. mit Kreuz; S. Scholastica mit der
Taube; S. Antonius Päd.; S. Dominicus; S. Anna; ein Heiliger mit zwei Tauben auf

Gemälde dem Buch (Benedict?); endlich ein grosses Bild auf I,einwand: Crucifixus mit Maria und
Magdalena (18. Jh.).

pfarrhof Der ehemalige S. Trudperter Hof ist j. Pfarrhof. Zu ihm führt eine grosse

Schmiedeisernes Freitreppe mit hübschem, schmiedeisernem Gitter. Auch das Fenster an der Eingangs-
thüre hat eine schmiedeiserne Vergitterung, ausgezeichnete Arbeit des 17.—i8.Jhs. Den
Steinwappen Eingang des unter der Freitreppe liegenden Kellers ziert ein Steinwappen von S. Trudpert.
Dasselbe Wappen, nur reicher, mit der Prälateninful, steht über der Thüre des Pfarrhofes.
Ein Fenster hat gute Barockmotive; ebenso ein Barockportal, welches, von zwei Säulen
eingefasst, zum Hof führt.

Steinhaus In der Dorfstrasse steht ein einfaches schmales Steinhaus, jetzt Benedikt Sitterle

gehörig, aber unbewohnt, mit Staffelgiebel und schlicht profilirten Fenstergewänden (Abb.
Hugard S. 20 u. 21). Ueber der im Rundbogen geschlossenen gut profilirten Thüre
findet sich am Scheitel ein Schild ohne Inhalt aufgelegt und auf dem Sturz des obersten

Fensters über der ornamentirten Hohlkehle die Jahreszahl: [) rl Q LXV! ^

In der Nähe von Thunsel lag der nunmehr ausgegangene Ort Muttikofm (Mutichoven
1179 f.), wo S. Trudpert ebenfalls begütert war (possessiones erw. 1299). Weiter der
Ort Schmidhofen (s. d.). Die Kapelle von Muttikofen ist zu Ende des 18. Jhs. ab-
gerissen worden (Hugard a. a. O. 24). (K.)

UNTERMÜNSTERTHAL

(s. den Art. Obermünsterthal)

WETTELBRUNN

Schreibweisen: Wetilbrunnen, Acta Murensia 93; Wetelbrunnen 1275; Wettil-
brunnen 1284.

Der Markgraf Heinrich von Hachberg verkaufte 1284 das Vogteirecht an seinem
Hofe zu Wetalbrunnen dem Kl. Tennenbach. Eine curia sita in Wettelbrunnen dicta
der Ummüssigenhof, ad. ecclesiam Basiliensem pertinens, wird 1305 erwähnt; sie war
Eigenthum der Herren von Rosenegge, welche sie 1331 um 12 m. silbers Schamuser
gewihtes an S. Blasien verkaufte (GLA.). Politisch gehörte der Ort zur Landgrafschaft
Breisgau (Herrschaft Staufen), bis er 1805 badisch wmrde.
 
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